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Kurt Garger über die Rapid-Präsidentenwahl: „Wir leben ja nicht im Kommunismus“

 Zu Gast bei „Talk & Tore“ mit dem Themenschwerpunkt SK Rapid Wien waren Rapid-Legende Kurt Garger, Stefan Kjaer von der Initiative Rapid 2020 sowie die Journalisten Rainer Bortenschlager (Kronen Zeitung) und Daniel Mandl (abseits.at).

Stefan Kjaer (Initiative Rapid 2020):

...über die aus seiner Sicht nicht korrekte Auswahl des Kuratoriumsmitglieder im Wahlkomitee: „Auf der einen Seite war es vielleicht nicht die geschickteste Sache, dass Michael Krammer als Präsident reingeht. Es gibt viele, die das nicht gut finden. (...) Das wesentlich schlimmere war für mich als Mitglied (...), die Auswahl der Kuratoriumsmitglieder Schicker und Muhm. Das war eigentlich demokratiepolitisch gesehen ein Wahnsinn. Es war im Sommer die letzte Kuratoriumssitzung, in der so etwas normalerweise am Ende abgestimmt wird. Denn da ist die Aufmerksamkeit auch da und da sind auch auf jeden Fall alle da. Es wurde aber unter Allfälliges ganz am Anfang abgestimmt als das Buffet eröffnet worden ist und eine Vielzahl der Leute hatte noch das Gulasch in der Hand und die Würstel im Mund. Und Dietmar Hoscher (Kuratoriumsvorsitzender, Anm.) hat dann gesagt: ,Diese zwei wären meine Vorschläge, hat jemand was dagegen?‘ Naja gut, eine Sekunde, zwei Sekunden gewartet – so meine Ohren- und meine Augenzeugenberichte, die ich bekommen habe – und danach hat er gesagt: ,Passt, dann sind das unser zwei.‘ Also wenn das ganze schon so anfängt und ein Politikum da so reinkommt, dann habe ich als Mitglied ein gehöriges Problem damit. Und ich bin davon überzeugt – wie viele andere Mitglieder, die mir auch sagen, dass das nicht sein kann – dass das früher oder später auch den Ethikrat des SK Rapid beschäftigen wird.“

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)

...über den angeblichen Zusammenschluss von Schmid und Grüneis bei der Präsidentenwahl: „Ich denke, es entbehrt nicht einer gewissen Situationskomik, dass das genau jetzt gerade passiert. Weil jetzt natürlich da und dort die Nerven ein bisschen blank liegen. Und man fusioniert ja nicht deswegen, weil man will. Man fusioniert meistens, wenn man muss. Das macht man ja nicht, wenn man eine starke Truppe hat. Wenn sich jetzt zwei treffen, dann kann man es – das ist gar nicht wertend gemeint, das ist Marketing – hindrehen in: Wir zwei sind stärker. Man kann es aber auch hindrehen in: Wir sind alleine zu schwach. Das kann man sehen wie man will. Ich will das jetzt gar nicht werten. (...) Es war nun mal so, dass zu Beginn Grüneis und Schmid miteinander konnten, dann dazwischen nicht und jetzt wieder können. Warum ist die Frage und das wird sicherlich beantwortet werden. Die Konzepte liegen noch nicht der Öffentlichkeit vor. (...) Am Ende des Tages gehört die Entscheidung den Mitgliedern in die Hand gelegt und niemand anderem.“

"Das wesentlich schlimmere war für mich als Mitglied (...), die Auswahl der Kuratoriumsmitglieder Schicker und Muhm. Das war eigentlich demokratiepolitisch gesehen ein Wahnsinn." - Stefan Kjaer

...über eine mögliche Reduzierung der Kandidaten-Anzahl: „Man darf dem Wahlkomitee da jetzt eigentlich auch gar nicht viel Schuld reinschieben. (...) Das Präsidium ist das oberster Kontrollorgan, das muss alles abdecken – und das schafft man nicht mit fünf, sechs Leuten, das macht man zumeist mit acht, viele würden sich mehr wünschen. So und dann kamen zwei mit weniger – ich glaube, Bruckner kam mit sieben, vielleicht sind es jetzt acht, die anderen mit fünf und sechs. Also wenn ich schon so zur Party gehe, dann steht schon ,Single‘ auf der Brust drauf. Da muss ich mich nicht wundern, wenn mich der Veranstalter verkuppeln möchte.“

...über mögliche Lehren der aktuellen Präsidenten-Wahl für die Zukunft: „Ich bin überzeugt, dass es zu Satzungsänderungen kommen wird. Es wird sicher dazu kommen, dass man sagt, dass man da nachjustiert. Ich gehe davon aus, dass auch Feedback von den Wahlkomitee-Leuten selbst kommen wird, was man vielleicht hätte besser machen können. Ich glaube, dass das einfach ein Prozess ist, in dem wir einfach damit umgehen lernen müssen, das mehr Leute als einer daran interessiert sind, den Verein zu führen. Und das wird sich dann auch niederschlagen in den Satzungen.“

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