Foto: © SC Wiener Neustadt Interviews / Juli

SCWN-Vorständin und Bundesliga-Aufsichtsrätin Katja Putzenlechner: "Es macht uns stolz, dass Roman Mählich auch ORF-Experte ist"

Sie ist Aufsichtsrätin der Bundesliga und vertritt die Interessen der SkyGo Erste Liga: Katja Putzenlechner. Die Vorständin des SC Wiener Neustadt spricht im Interview über diese neue Funktion, ihre Ziele und die Aufstiegsambitionen des SCWN sowie die Nebenjobs von Trainer und Sportdirektor. Das Gespräch führte Georg Sander

90minuten.at: Eine Frage ist natürlich auch die der Professionalität der Spieler. Der SC Wiener Neustadt möchte hinsichtlich der Möglichkeit auf einen Aufstieg diese Saison und in Zukunft mit einem Vollprofikader agieren?

Putzenlechner: Derzeit sind wir ja (noch) verpflichtet, einen Profikader mit zumindest 20 Nichtamateuren zu haben. Es gibt diese Saison bis zu drei Aufsteiger, da ist es mathematisch so, dass fast ein Drittel der Vereine aufsteigen können. Das wollen wir versuchen. Wenn jemand schwächelt, wollen wir da sein.

 

90minuten.at: Wie sieht es mit der Saison 2018/19 aus? Ist da ein Profikader möglich bzw. angedacht?

Putzenlechner: Die Antwort auf diese Frage wird sehr stark von der nächsten Saison 2017/2018 abhängen.

 

90minuten.at: Infrastrukturell muss es auch passen.

Putzenlechner: Es gibt den Grundsatzbeschluss der Stadt Wiener Neustadt aus dem Jänner 2017, dass in Wiener Neustadt ein neues Stadion mit Trainingsplätzen gebaut werden soll. Dieses neue Stadion wird alle Kriterien der höchsten österreichischen Spielklasse erfüllen. Bis dieses Stadion fertig ist, werden wir am bestehenden Areal spielen. Mit eben den erwähnten Nachbesserungen wie Rasenheizung und Kapazität sind wir in der Situation, knapp an den erforderlichen Kriterien zu sein.

 

90minuten.at: Würde man dann noch eine Rasenheizung für die Übergangszeit einbauen? Das ist nicht so billig.

Putzenlechner: Für den Fall, dass wir nach der Saison 2017/2018 in der höchsten Spielklasse teilnahmeberechtigt sind, werden wir uns auch über dieses Thema Gedanken machen und eine Lösung finden.

"Es macht uns stolz, dass Roman Mählich auch ORF-Experte ist." - Katja Putzenlechner, Vorständin SCWN und Bundesliga-Aufsichtsrätin

90minuten.at: Wie wir in den letzten Wochen erfahren haben, haben Trainer und Sportdirektor Nebenjobs. Trainer Roman Mählich als ORF-Experte, Sportdirektor Andreas Schicker als Kicker in der steirischen Landesliga. Wie passt das mit einem Profiklub zusammen?

Putzenlechner: Ich sehe da keinen Widerspruch. Es macht uns stolz, dass Roman Mählich auch ORF-Experte ist. Das ist eine Tätigkeit, die sich auf eine überschaubare Anzahl von Terminen erstreckt. Zu diesen Terminen ist ja spielfrei. Ich finde das nicht schlimm. Das sind nur ein paar Stunden und es ist sichergestellt, dass es zu keiner Gefährdung oder Einschränkung des Spielbetriebs des SCWN kommt.

 

90minuten.at: Auch beim Sportdirektor sehen Sie kein Problem?

Putzenlechner: Er möchte weiter Fußball spielen. Es ist durchaus ok, als Sportdirektor fit und agil zu sein. Er hat in der Steiermark seinen Zweitwohnsitz, das weiß man. Wenn sich das mit unseren Spielen gut vereinbaren lässt, spricht da nichts dagegen. Ich bin mir sicher, dass der Herr Schicker über seine Verpflichtungen bei Wiener Neustadt Bescheid weiß. Er bringt sich mit 200 Prozent ein. Wir haben überhaupt keine Bedenken.

 

90minuten.at: Können Sie aber nachvollziehen, dass es kritisch beäugt wird, wenn – salopp formuliert – jeder eh noch was anderes tut?

Putzenlechner: Ich kann ja niemandem seine Freizeit oder die Hobbies verbieten. Es gibt Arbeitszeit und Freizeit. Wäre unser Sportdirektor begeisterter Motorradfahrer, würde das zu keine Diskussion führen.

 

Wir danken für das Gespräch!

 

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