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Paul Scharner: „Koller hat einen Führungsstil, der über lange Sicht nicht funktioniert.“

Paul Scharner spricht im Interview mit bwin über die schlechte Leistung des ÖFB-Teams, Spieler, die den Mund nicht aufmachen und die verfehlte Kaderpolitik von Marcel Koller.

Wenn man Paul Scharner zum Interview bittet, weiß man, dass man nachher eine perfekte Schlagzeile hat – da hat der Ex-HSV-Legionär auch dieses Mal keine Ausnahme gemacht. Die Highlights des Scharner-Interviews zum Thema Koller, Arnautovic, Euro 2016 & Co

 

Paul Scharner …

 

… über die Kaderpolitik von Marcel Koller, immer auf die gleichen Personen zu setzen:Er verfolgt diesen Plan, um Abhängigkeiten aufzubauen. Zu Beginn seiner Zeit waren die Hälfte der Spieler bei ihren Clubs keine Stammspieler und da hat er ihnen versprochen, dass er zu ihnen steht, auch wenn es mal nicht so läuft, dafür machst du das, was ich will und stehst auch zu mir. Wenn es dann aber zu einer EM-Endrunde geht und es spielen nicht die fitten und formstarken Spieler, weil er sich diese gegenseitigen Abhängigkeiten aufgebaut hat, wird das zu einem Problem. Und dieses Problem war bei der EM offensichtlich.“

 

… über die schlechte Phase des ÖFB-Teams seit der Euro: „Eigentlich lief vieles falsch ab dem Moment, in dem wir uns qualifiziert haben. Ab dem Moment mussten wir eigentlich nichts mehr erreichen, weil die Qualifikation in Österreich wie der EM-Titelverkauft wurde.. Dazu kam eine Vorbereitung die nicht optimal geplant war, weil sie zu sehr auf Regeneration und Rahmenprogramm abgezielt hat und dann waren da Spieler dabei, die eben nicht in Form , verletzt waren oder die EM dazu benötigten, um einen neuen Vertrag bei einem besseren Klub zu erspielen.“

 

"Da bekommen die Spieler irgendwann das Gefühl, dass nichts weitergeht und sie sich nicht entfalten können und der Trainer der oder das Wichtigste ist" - Paul Scharner

… über die Rolle von David Alaba: „Beim Alaba ist das offensichtliche Problem, dass er bei den Bayern in der Verteidigung spielt und beim Team nicht. Mit solchen Experimenten, wie gegen Serbien, wo der Kevin Wimmer Linksverteidiger gespielt hat, tut Koller der Mannschaft und Kevin nichts Gutes. Aber da sind wir wieder beim Thema, dass die Spieler den Mund nicht aufmachen und einfachmal ehrlich kundtun, dass sie zum Beispiel diese Position gar nicht spielen können oder wollen.“

 

… auf die Frage, warum das Potenzial derzeit nicht voll ausgeschöpft wird: „Ich sehe das Problem unter anderem darin, dass sich die Spieler nicht individuell entwickeln und ins Team einbringen können. Ich habe das selbst miterlebt, dass die Spieler mehr oder weniger gar nicht einbezogen werden und sowas ist für mich ein Führungsstil, der über lange Sicht nicht funktioniert. Da bekommen die Spieler irgendwann das Gefühl, dass nichts weitergeht und sie sich nicht entfalten können und der Trainer der oder das Wichtigste ist.“

 

>>> Das gesamte lesenswerte Interview mit Paul Scharner könnt ihr hier lesen

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