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Markus Kraetschmer: "Der bisherige Strafrahmen war offensichtlich zu wenig abschreckend"

Markus Kraetschmer spricht vor dem Spiel gegen den LASK im Interview mit Sky Sport Austria HD über die Morddrohung gegen Pentz, die Vorfälle beim Derby und die Überlegungen, den Strafrahmen bei Vorfällen wie Platzstürmen zu verschärfen.

Markus Kraetschmer (Vorstand FK Austria Wien):
…vor dem Spiel über die Morddrohungen gegen Patrick Pentz: „Zunächst ist man natürlich einmal wirklich schockiert, dass sowas überhaupt passieren kann. Man ist es ja leider auch gewohnt, dass Beschimpfungen offensichtlich dazugehören. Es ist etwas, das mich persönlich immer sehr ärgert, weil ich den positiven Support der Fans sensationell finde, aber alles andere wirklich einfach für Dinge halte, die einfach nichts auf dem Fußballplatz verloren haben. Das, was bei Patrick Pentz passiert ist, geht zu weit. Wir haben ihn unterstützt, waren gemeinsam mit ihm bei der Polizei. Es ist leider auch nichts Neues, wir hatten dieses Thema ja auch mit Raphael Holzhauser in der letzten Saison einige Male. Ich hoffe, dass die Polizei hier wirklich akribisch arbeitet, so kennen wir das und, dass man mit aller Entschiedenheit gegen diese Leute vorgeht, wenn sie ausgeforscht sind und einfach dafür sorgt, was immer wieder ausgesprochen wird, dass diese Menschen dann am Fußballplatz und in der Umgebung der Vereine nichts mehr verloren haben.“

…vor dem Spiel über die Vorfälle rund um das Derby: „Es ist verdammt schade. Wir sind am Ende einer Woche, wo wir ein sportlich, glaube ich, sensationelles Derby gesehen haben, toller Fußball und wo wir im Europacup zwei Siege gegen eine russische und eine deutsche Spitzenmannschaft gesehen haben und dann sprechen wir wieder über solche Dinge. Die Rivalität ist in Ordnung, aber es gibt absolute Grenzen. Da müssen wir als Vereine alles dafür tun, dass wir das eindämmen, zu versuchen, mit den Mitteln die wir haben, aber letztendlich auch die Polizei, die Gesetzgebung hat, dass man aus diesem Thema Kavaliersdelikt herauskommt und es hier wirklich starke Strafen gibt, die hier auch abschreckend auf die Leute wirken.“

…vor dem Spiel darüber, was er sich von der Vorstandssitzung der Bundesliga in Bezug auf diese Vorfälle erwartet: „Vorstand ist Gott sei Dank der Christian Ehbauer, der macht das seit vielen Jahren gut, aber der Aufsichtsrat hat hier eine Verantwortung hier die entsprechenden Klubkonferenzen voranzutreiben. Und wenn diese Dinge aufpoppen, wie sie jetzt aufpoppen, dann wird er sich damit beschäftigen. Ich konnte hier schon einige Vorgespräche führen und weiß, dass rund um den neuen Vorsitzenden Gerhard Stocker wirklich alle bemüht sind sich dieses Themas anzunehmen. Es ist eine sehr schwierige Situation. Letztlich müssen alle Klubs mitziehen, da gilt es auch die Kollegen zu überzeugen. Fakt ist aber auch, dass offensichtlich diese Strafrahmen, wie man sie bisher hatte, noch zu wenig abschreckend waren, dass hier solche Dinge passieren. Letztendlich muss aber auch jeder einzelne Klub im Dialog mit seinen Fans versuchen Grenzen zu ziehen. Ich bin aber überzeugt, dass das wirklich alle wollen und tun.“

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