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Marko Stankovic: "Das Problem bei Ried ist etwas tiefer verwurzelt als man jetzt gerade erkennt"

Zu Gast bei „Talk & Tore - Die Tipico Fußballdebatte" war am Sonntag Pune City-Legionär Marko Stankovic. Hier einige Aussagen des von Martin Konrad moderierten Live-Talks.

Marko Stankovic ...

... über Pune City und Indien: "Die Mannschaft lebt mit Physio, Arzt und Trainer einheitlich im Hotel. Es ist wie auf Trainingslager. Wir sind permament zusammen. Es ist eine Millionenstadt. Es spielt sich sehr viel ab. Es ist sehr viel Verkehr. Wir Spieler können nicht selber mit dem Auto fahren, weil das als Ausländer einfach unmöglich ist. Die Regeln habe ich bis heute nicht verstanden. Der, der schneller da ist, der fährt einfach. Die Kultur ist sehr angenehm, es ist alles sehr freundlich. Ich habe noch kein einziges negatives Erlebnis gehabt. Auch bei der Kulinarik gibt es getrennte Buffets. Für die Ausländer ist nicht immer einfach, dass man indisch isst, weil man die Gewürze nicht gewöhnt ist. In Pune ist es sehr stickig. Da hat es 40, 41 Grad. Beim Supercupspiel in der Nähe von Kolkata war die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass man beim aufwärmen schon komplett durchgeschwitzt ist. Das Land ist so groß, dass es verschiedene Klimazonen gibt."

... über Raphael Holzhauser und den nächsten Karriere-Schritt: "Er ist bei einem sehr guten Klub. Ich habe selber bei der Austria vier Jahre spielen dürfen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass er durch sein Alter und durch seine Leistungen in den letzten Jahren, jetzt schon zu gut ist um seine Karriere in Österreich fortzusetzen. Wenn ein Verein kommt, der ihm alles erfüllt was er sich wünscht, dann würde ich ihm raten ins Ausland zu gehen."

... über die Probleme bei Ried im Frühjahr: "Mir blutet das Herz, weil mir der Verein und die Menschen ans Herz gewachsen sind. Mit Roland Daxl habe ich immer ein sehr gutes Übereinkommen gehabt. Das Problem bei Ried ist etwas tiefer verwurzelt als man jetzt gerade erkennt. Ried hat eine eigene Spielphilosophie, die sehr gut und modern ist. Das gehört aber an die Liga adaptiert. Man spielt sehr hohes Pressing und will auf zweite Bälle gehen. Man möchte dem Gegner Bälle wegnehmen, damit sie dann in unorganisierter Form Angriffe erzielen können. In der zweiten Liga wissen aber viele Vereine, dass sie spielerisch den kürzeren ziehen werden und agieren mit hohen Bällen, sodass kein Pressing zustande kommt. Jetzt hat man viel Ballbesitz und weiß sehr wenig damit anzufangen. In Kapfenberg war ich auf der Tribüne und habe gesehen, dass die Jungs nicht wissen, welche Laufwege sie wählen sollen. Sie müssen jetzt den Ballbesitz forcieren und die Gegner müde spielen. So, wie es Wacker Innsbruck derzeit sehr gut macht."

 

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