"Die mangelnde Selbstreflexion ist bei beim ÖFB-Teamchef und Langzeit-Sturmtrainer der rote Faden, der sich durch seine Karriere zieht. Kritik ist Majestätsbeleidigung, Fehlereingeständnis findet nicht statt. "
Anführer ohne Gefolgschaft
Nichts auf der Habenseite? Aber was ist mit der Qualifikation für die Euro? Und dort wurde doch dann mit dem Einzug ins Achtelfinale auch noch Geschichte geschrieben. Jeder, der ehrlich und objektiv auf diese Dinge blickt, wird sich eingestehen müssen, dass das nur Geschwätz ist. Foda hat mit einer besseren Mannschaft als Koller, die gleiche Qualifikation geschafft. Und beim Turnier hat Österreich die Ukraine und Nord-Mazedonien besiegt. Damit schreibt Andorra Geschichte. Eine Mannschaft mit Spielern in allen Top-Ligen Europas hat damit das Soll erfüllt. Sonst nichts. Nicht einmal der mitreißende Auftritt im KO-Spiel gegen den späteren Champion Italien konnte verwertet werden. Nichts von der positiven Stimmung nach dem ehrenvollen Ausscheiden konnte in die WM-Quali mitgenommen werden. Franco Foda war sofort wieder ein Anführer ohne Gefolgschaft. Die Auftritte gegen die Republik Moldau und Israel haben wieder ein Team von Einzelkönnern ohne Seele gezeigt, die in ein nicht zu ihnen passendes Korsett gezwungen werden.
Keine Perspektive
Die mangelnde Selbstreflexion ist bei beim ÖFB-Teamchef und Langzeit-Sturmtrainer der rote Faden, der sich durch seine Karriere zieht. Kritik ist Majestätsbeleidigung, Fehlereingeständnis findet nicht statt. Bei Misserfolg ist im Grunde jedes Foda-Interview eine Mischung aus „mangelnde Chancenauswertung“ und „individuelle Fehler in der Defensive“. So auch nach einem absoluten Desaster-Spiel gegen Israel, mit einer 5:2-Abfuhr für seine Mannschaft. Das hat vielleicht in Graz bei willfähriger Presse gereicht. Auf der großen internationalen Bühne darf das nicht genug sein. Und deshalb muss der Verband spätestens jetzt handeln. Die WM-Quali ist mehr oder weniger vergeigt, die Perspektive auf Besserung ist nicht zu erkennen und es gibt ein Teamchef, der trotz all dem gesehenen bei sich keine Fehler findet. Die Entscheidung ist eigentlich sehr einfach. Die im ÖFB Mitte Oktober anstehenden Präsidentenwahlen dürf(t)en bei dieser Entscheidung keine Rolle spielen. Werden sie aber…