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Das Bundesliga-Trainerkarussel: Wer hat, wer braucht einen Coach für 2018/19?

Ernst Baumeister und Heiko Vogel sitzen fest im Trainersattel. Selbiges gilt für Rapid-Coach Goran Djuricin, dessen Vertrag verlängert wurde. Auch Gerald Baumgartner dürfte den SVM auch 2018/19 betreuen dürfen, Oliver Glasner seinen LASK sowie so, außer Marco Rose geht. 90minuten.at präsentiert das Trainerwechselkarussel.

Von Georg Sander und Michael Fiala

 

Bei einigen Bundesligavereinen der Saison 2018/19 scheint die Trainerfrage geklärt. Ernst Baumeister sitzt bei der Admira fest im Sattel, Heiko Vogel hat nach einem schwierigen Start ein gutes Frühjahr hingelegt und wird Sturm auch nächste Saison betreuen. Rapid hat etwaige Trainerdiskussionen rund um Goran Djuricin mit der Vertragsverlängerung beendet. Beim SV Mattersburg hat Gerald Baumgartner mit dem Cuphalbfinale und guten Leistungen aufzeigen können. Der Wolfsberger AC verpflichtete jüngst Christian Ilzer als Headcoach. Bei allen anderen Klubs gibt es Fragezeichen.

Wegen des Erfolgs bald vielleicht weg

Das positivste Fragezeichen steht hinter Marco Rose. Red Bull Salzburg möchte den Erfolgstrainer gerne halten, aber in Deutschland sind Spielstil, Menschenführung und Erfolge freilich aufgefallen. Zwar betont Rose, die Bullen wären der erste Ansprechpartner, geht er, hat man in der Mozartstadt ein Problem. Denn intern drängt sich kaum einer auf, im Gegensatz zu letztem Jahr, als man sich zwischen Thomas Letsch und eben Rose entscheiden konnte. Somit müsste sich Christoph Freund andernorts umschauen und naheliegend wäre es, einen Katzensprung nach Linz zu machen. Oliver Glasner nämlich wäre ein geeigneter Kandidat und mit aufzeigenden Aufsteigern haben die Salzburger schon bei Adi Hütter gute Erfahrungen gemacht.

Der LASK-Trainer hat zwar einen langfristigen Vertrag und der Präsident der Athletiker träumt von einer Übersiedelung ins neue Stadion mit Glasner, aber die ehemalige Ried-Legende steht auf den Bullenkick, war dort unter Roger Schmidt knapp zwei Jahre Co-Trainer und wäre für die Linzer wohl kaum zu halten, wenn der Europa League-Halbfinalist anklopft. Noch ist das reine Spekulation, aber kein denkunmögliches Szenario. Spinnt man den Gedanken weiter, würde sich der LASK dann wohl wieder einen RB-erfahrenen Trainer holen, was beispielsweise den SVM vor Aufgaben stellen könnte.

Am Schleudersitz

Am unteren Ende der Tabelle schaut es freilich anders aus. Während der WAC pünktlich zum Klassenerhalt die Verpflichtung von Hartberg-Sensationsoach Christian Ilzer veröffentlichte, ist die Situation in Favoriten, Altach und St. Pölten ungeklärt. Die Wiener Austria will bis Mitte Mai, vermutlich noch diese Woche, einen neuen Trainer präsentieren. Thomas Letsch hat den gewünschten Turnaround nicht geschafft. Zuletzt vier Spiele ohne Sieg, mit einer Niederlage gegen Tabellennachbarn Mattersburg sowie dem jüngsten Remis gegen die Admira, sind keine Werbung. An Namen mangelt es nicht, Stöger-Co-Trainer Manfred Schmid wird kolportiert (Krone), Letsch selbst ist dennoch ein Ansprechpartner (Laola1), weitere Namen (laut Sky) sind Raschid Rachimow, Krasimir Balakov (FK Etar), Frank Schmidt (1. FC Heidenheim), Werner Gregoritsch (ÖFB-U21-Teamchef).

Beim SCR Altach läuft der Vertrag von Klaus Schmidt mit Vorbehalt bis Saisonende, für eine automatische Verlängerung bräuchte es einen - nicht kommunizierten - Tabellenplatz, der wohl nicht der aktuelle Rang 8 ist. Werner Grabherr, ebenfalls im Verein tätig, darf ab Sommer in den Pro Lizenz-Kurs und hinterließ als Canadi-Interimsnachfolger mit vier Siegen und einem Remis aus sechs Spielen im Herbst 2016 einen guten Eindruck. Durch die Teilnahme am Kurs könnte er übernehmen. Am Freitagnachmittag sagte Schmidt bei der Pressekonferenz vor dem Duell mit St. Pölten, dass er keine Signale in Richtung einer Ablöse bekommen habe.

Und die Wölfe vom SKN St. Pölten? Da ist viel unklar. Didi Kühbauer hat einmal einen Vertrag bis zu den Relegationsspielen, so sie denn statt finden. Nachdem Kühbauer schon der dritte Coach diese Saison ist, liegt der Schluss nahe, dass die schlechten Leistungen weniger an Fallmann, Lederer oder eben dem aktuellen Trainer liegen, sondern mehr am Kader, dem offenbar einiges fehlt. Steigt der SKN tatsächlich ab, dann wird man sich wohl ganz neu aufstellen. Schafft man aus welchem Grund auch immer den Klassenerhalt, dann verlängert sich der Vertrag Kühbauers automatisch.

Was machen die Aufsteiger?

In der zweiten Spielklasse matchen sich derzeit vier Klubs um zweieinhalb Plätze - wenn Hartberg die Lizenz bekommt, dann muss der Dritte, derzeit Ried oder doch noch Wiener Neustadt, in die Relegation gegen St. Pölten. Wird den Steirern die Lizenz letztinstanzlich verweigert und er landet auf Rang 1, 2 oder 3, wird die Tabelle um den TSV bereinigt und die zwei besten Teams steigen auf, ohne Relegation. 

Wacker Innsbruck wird mit Karl Daxbacher in die Bundesliga gehen, so viel scheint sicher. Hartberg muss sich nach dem Ilzer-Abgang nicht nur um einen neuen Trainer umschauen, sondern auch die halbe Mannschaft zusammen suchen. Manfred Fischers Wechsel zu Altach wird wohl nicht der letzte gewesen sein. Wer in der Steiermark übernimmt, wird auch von der Erteilung der Lizenz abhängen. In Wiener Neustadt wiederum würde Roman Mählich bei einem Aufstieg sehr wahrscheinlich weiterhin Trainer bleiben, auch wenn vor Beginn der Saison nur eine Laufzeit von einem Jahr verlautbart wurde.

Unklar ist die Sachlage in Ried. Dort hat Thomas Weissenböck einmal den Auftrag, bis Saisonende zu arbeiten. Der Trainerposten in Ried dürfte dank der guten Arbeit in den letzten Jahren vor dem Abstieg durchaus attraktiv sein, neben Oliver Lederer, der sowie so immer im Gespräch ist, berichtet heute.at, dass Thomas Letsch im Falle eines Bundesligaaufstiegs ins Innviertel wecheln könnte.

 

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