"Wenn nach einer sportlich enttäuschenden Phase eine Zäsur erfolgt, ist es normal, dass auch die Rolle des Sportdirektors analysiert und evaluiert wird"
Noch dazu wollen die Landespräsidenten jetzt „denen in Wien zeigen“, wo der Hammer hängt. Es geht vermutlich weniger um fachliche Kritik. Hier bietet Ruttensteiner sicherlich Angriffspunkte. Etwa, die Nicht-Analyse der verhauten Euro und dass intern wohl die falschen bzw. so gut wie keine Schlüsse gezogen wurden. Sonst hätte die WM-Quali wohl nicht ausgesehen, wie sie aussah.
Doch die Landespräsidenten der neun Verbände wollen einfach zeigen, dass man auch noch etwas zu sagen hat. Das Föderale hemmt Österreich nicht nur in der Politik. Klar muss ein Fußballverein oder auch -verband ziemlich topdown funktionieren. Außer man hat persönliche Befindlichkeiten. Da würde der eine oder andere Landesfürst – und dieses Wort ist kein Lob - wohl auch einen Andreas Herzog einem Fachmann der Größenordnung Koller vorziehen. Oder den „mühsamen“ Ruttensteiner einfach los werden. Es wird sogar gemunkelt, man hätte Koller die zwei Oktoberspiele aus dem Grund gegeben, damit ja nicht Ruttensteiner den Interimscoach gibt. Also Koller deshalb nicht rausgeschmissen, dass der Sportdirektor womöglich nicht auch noch einen Sieg holt.
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