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Marcel Koller: "Es wird auch für mich wieder Siege geben"

Bei seiner vorerst letzten Kaderbekanntgabe sprach Marcel Koller vor allem über die Tage rund um die Entscheidung des ÖFB, den Vertrag ihm nicht mehr zu verlängern.

Marcel Koller …

… auf die Frage, ob er im November auch noch Teamchef sein wird: „Aktuell weiß ich noch nicht, wie es im November weitergeht. Ob es jetzt die letzten beiden Spiele sind, weiß ich nicht. Mein Vertrag läuft bis Dezember, alles andere ist aktuell Spekulation. Ich gehe davon aus, wenn es einen Ersatz-Teamchef geht, dass sie dann auf mich zukommen werden.“

 

… über den aktuellen Kader: „Philipp Lienhart ist durch die  Verletzung von Prödl dieses Mal direkt im Hauptkader. Bei den Torhütern haben wir uns für Pervan entschieden, der gute Leistungen gezeigt hat. Wir haben auch gemerkt, dass Kuster noch ein bisschen Zeit braucht, er ist ab und zu noch zu nervös. Es ist gut, wenn er nicht überfordert wird und wir ihm die Zeit geben. Mit Hannes Wolf haben wir jemanden, der seit Wochen in guter Form ist und der sich zwischen den Linien gut bewegen kann. Er ist einer der wenige Österreicher, der regelmäßig Tore schießt und auch internationale Erfahrung gesammelt hat.“

 

… mit einem Einblick in sein Seelenleben und ob er daran interessiert gewesen wäre, Teamchef zu bleiben: „Ich glaube, wenn ein Vertrag ausläuft, können beide Seiten sagen, dass sie weitermachen oder ihn auflösen wollen. Ich hatte in meiner Zeit auch die Möglichkeit in  Deutschland oder der Schweiz, Gespräche zu führen. Ich bin geblieben. Es ist absolut korrekt vom Verband zu sagen, dass sie etwas Neues ausprobieren wollen. Ich denke, es wäre vielleicht besser gewesen, dies erst nach den letzten beiden WM-Quali-Spielen bekanntzugeben. Ich hätte mir dann auch überlegt, ob ich gerne weitergemacht hätte. Dazu war die Zeit zwischen dem letzten Spiel und der Entscheidung zu kurz.“

(Artikel wird unterhalb fortgesetzt) 

 

… auf die Frage, wie schwierig die Situation ist, dass er das Team für zwei Spiele mit Ablaufdatum coachen muss: „Wir waren sechs Jahre zusammen, die meisten kennen mich diese Zeit. Ich glaube, es ist wichtig für den österreichischen Fußball, aber auch für die einzelnen Spieler, sich jetzt nicht hängen zu lassen. Das Stadion wird gut besetzt sein, auch wenn es ein Auswärtsspiel für uns wird. Den Spielern muss bewusst sein, um was es geht. Ich werde mich sicher nicht hängen lassen. Es geht aber auch um die Spieler, die werden auch wieder im Team mit dabei sein, wenn ich nicht mehr da bin. Da werde ich im Training schon eingreifen, dass sich die  Spieler nicht hängen lassen.“

 

… ob er gerne weitergemacht hätte: „Das muss jetzt nicht beantwortet werden. Ich hätte mir nach den zwei Spielen intensive Gedanken gemacht, das ist jetzt nicht mehr nötig.“

 

… auf die Frage, ob die Analyse nach der Euro unzureichend war: „Wir haben uns zusammengesetzt, haben sehr intensiv darüber diskutiert, aber es ist nicht alles für die Öffentlichkeit bestimmt. Man muss diese Dinge im Team ansprechen und versuchen, neue Wege umzusetzen. Das haben wir versucht, aber wenn man die Champions League sieht, sieht man, wie eng alles beieinander liegt. Da wird dann vieles hinterfragt, wenn man gewinnt, ist alles super. Wir kennen das. Trainer brauchen Siege, wir brauchen dafür das Team rundherum. Wir müssen die Mannschaft einstellen, dass sie rennen und kämpfen und die richtige Einstellung auf den Platz bringen. Dass dies nicht immer gelingt, erfahren die  Trainer oft genug, so ist es auch bei mir. Es wird auch für mich wieder Siege geben.“

 

… über Anrufe der Spieler nach der Entscheidung des ÖFB: „Ich habe mit dem einen oder anderen Spieler telefoniert. Ich habe mich gefreut, ich weiß aber auch, dass diese Entscheidung nicht die Spieler treffen. Die Spieler werden aber auch nicht öffentlich sagen, dass der Trainer ein Fehlgriff war, weil im Fußball die Welt sehr klein ist – es kann extrem schnell gehen, dass man diesen Trainer dann wieder vor dir hat. Ich werde auch nichts Schlechtes über die Spieler sagen. Es ist wichtig, mit Anstand zu gehen.“

 

>>> Weiterlesen - Seite 2: Koller spricht über den Vorwurf, dass Alaba und Arnautovic die Macht im Team haben

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