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Momentum am Montag: 1.250 - Tausche Wattens gegen Grödig

Lediglich 1.250 Besucher verirrten sich zum Bundesliga-Spiel zwischen Aufsteiger WSG Swarovski Tirol, vulgo Wattens, gegen den SV Bauwelt Koch Mattersburg. Da wünscht man sich Grödig zurück.

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Die Durchsage der schlechtesten Besucherzahlen der Saison am Innsbrucker Tivoli beim Duell WSG Tirol gegen Mattersburg ist unser Momentum am Montag.

In der Tabelle auf dem letzten Platz und das Stadion im der Heimat fernen Innsbruck leer gespielt. Die WSG Tirol hat es in der Bundesliga nicht leicht und der sportlich letzte Platz passt leider auch zum Zuschauerzuspruch. Es wäre wenig verwunderlich, wenn Wattens so wie Innsbruck vergangene Saison absteigen muss. Einen großen Verlust würde das für den bundesweiten Kick auf höchster Ebene kaum darstellen. Viele andere despiktierlich "Dorfklubs" genannte Klubs konnten sich zumindest am Anfang ganz anders darstellen. Wie etwa der SV Grödig. Die Salzburger hatten zwar auch keine Fans und einen besseren Dorfplatz als Heimstätte, lüfteten die Liga aber ordentlich durch.

 

Aber Grödig! Aber Grödig?

Es wurde ja damals viel gelacht, nachdem Grödig unter dem späteren RB Salzburg- und heutigen Eintracht Frankfurt-Trainer Adi Hütter aufgestiegen war. Doch die Grödiger lieferten eine sportlich mehr als ordentliche Debütsaison ab, wurden am Ende gar Dritter. Man könnte es auch als "Sensation" bezeichnen. Über die Jahre bedienten sich auch in- und ausländische Klubs am kleinen Kader, man denke exemplarisch an Zulechners Wechsel nach Freiburg, Mario Leitgeb ist heute WAC-Europacupheld, Cican Stankovic stand in der Champions League zwischen den Pfosten, Philipp Huspek, Marvin Potzmann oder Thomas Goiginger sind nur weitere Beispiele derer, die in Grödig kickten.

 

Kaum Konkurrenz

Ja, auf den Sportplatz vor den Toren Salzburgs kamen nur rund 2.000 Menschen pro Fußballspiel in der Aufstiegssaison. Bei den Wattenern kommen mehr als 1.000 mehr, eine Bundesligakonkurrenz wie RB Salzburg oder den 13/14 auf Aufstiegskurs befindlichen Traditionsklub Austria Salzburg gibt es nicht als WSG-Konkurrenz. Lediglich ein Traditionsverein in der zweiten Liga, der am finanziellen Aus tänzelte, stellt eine Konkurrenz da. Dem Wacker rennt der geneigte Fußballfan aus der Landeshauptstadt auch nicht gerade die Tore ein.

 

Starke Aufsteiger

Natürlich konnte Grödig das Niveau nicht halten, es fehlte letztlich am Geld und dem Esprit, den etwa das nicht minder kleine Hartberg an den Tag legt. Überhaupt haben sich viele Aufsteiger der letzten Jahre nach guten Debütsaisonen als Bundesliga-Inventar erwiesen. Die Admira wurde 11/12 als rückkehrender Aufsteiger Dritter, der Liganeuling WAC verpasste den vierten Rang in der Folgesaison nur knapp. Grödig schaffte das Kunststück mit zugegebenermaßen begeisterndem Fußball 2013/14. Altach, ebenfalls Rückkehrer, kickte sich auch auf Rang 3. Mattersburg und St. Pölten taten sich schwerer, deren Fußballidee war aber eher reaktiver. Anders als die von Aufsteiger LASK, aber darüber muss ohnehin nichts mehr geschrieben werden. Wattens spielt reaktiv. Ist nach 18 Runden Letzter.

Natürlich werden die Kader vieler Aufsteiger nach einer guten Saison leer gekauft, Trainer wechseln, das Niveau zu halten – wie eben Hartberg anscheinend – ist schwierig. Dennoch boten vor allem Grödig, Altach oder die Admira erfrischenden Fußball vor mauer Kulisse, die damaligen Trainer Hütter, Canadi und Kühbauer verdienten sich ihre Meriten für größere Aufgaben, die Spieler ebenfalls. Bei allem Respekt: Stand heute schwer vorstellbar, dass das einmal über die Wattener geschrieben wird.

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