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Kainz und Schöpf bei Schalke - Bremen im Fokus

Im Spiel Werder Bremen gegen Schalke 04 standen von Beginn an drei Österreicher am Platz: Florian Kainz bei den Bremern, Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller bei den Gelsenkirchenern.90minuten.at beleuchtet die Leistung von Florian Kainz und Alessandro Schöpf näher.

Von David Goigitzer

 

Florian Kainz

In der Bremer 4-3-3 Formation hat Florian Kainz mittlerweile seine Position am linken Flügel gefunden. Hier bildet er ein Dreieck mit Neuzugang und Achter Davy Klaassen, sowie Linksverteidiger Ludwig Augustinusson. Die Schalker waren vorbereitet und empfingen Bremen mit einem 4-4-1-1, um direkten Zuordnungen zu haben und den Flügel besser verteidigen zu können. Kainz wählte seine Positionierungen meist sehr breit, klebte vor allem bevor er den Ball bekam an der Line. Die Bremer versuchten das vorhin genannte Dreieck gut zu nutzen, immer wieder wurde es vom falschen Neuner Max Kruse ergänzt, welcher die Kombinationen (auch) auf der linken Seite unterstützen sollte. Kainz tat sich in der Anfangsphase des Spiels schwer, richtig ins Spiel zu kommen, seine Aktionen waren zu einem größeren Maße nicht erfolgreich. Dies lag auch daran, dass Schalke guten Zugriff am Flügel fand und Kainz oft gut störte.

Der ehemalige Rapidler konnte so nicht immer Dynamik aufnehmen, was ihn seiner großen Stärke beraubte. Kainz ließ sich zunehmend etwas tiefer fallen, um etwas mehr Platz zu bekommen und auch mit „Anlauf“ auf seine Gegner zudribbeln zu können. Diese entgegenkommenden Bewegungen schufen Raum hinter der Schalker Abwehrkette, Klaassen und Kruse hätten diese noch öfter besprinten können, taten dies jedoch zu selten, sodass die Bremer auf links länger brauchten, um hinter die letzte Linie der Gastgeber zu spielen. Vermehrt bot sich, nach ungefähr 20 Minuten, Kainz auch öfters im Zwischenlinienraum an. Hier wurde er jedoch eng von einem Gegenspieler verfolgt, was ihn an erfolgreichen Ballkontrollen hinderte. Sein Freilauftiming ist in engen Räumen nicht das passendste, zudem ist seine Körperposition und Orientierung nicht optimal, sodass der Nationalspieler sich schnell wieder auf dem Flügel positionierte. Über die gesamte erste Halbzeit hinweg fand der Grazer kaum ins Spiel, weswegen er in der zweiten Halbzeit nach 55 Minuten ausgewechselt wurde.

Florian Kainz wird hier von diesem Vertikalpass überrascht. Durch fehlende Vororientierung entscheidet er sich falsch, versucht sich zu drehen, statt den simplen Pass auf Augustinusson zu spielen und verliert in weiterer Folge den Ball.

Alessandro Schöpf

Der Tiroler spielte in Schalkes 4-4-1-1 Formation auf dem rechten Flügel, war somit stets involviert in gruppentaktischen Aktionen gegen Florian Kainz. Alessandro Schöpf war gegen den Ball vor allem daran orientiert, Augustinusson nicht richtig ins Spiel kommen zu lassen, sein Blick und seine Schritte gingen stets Richtung Werders Linksverteidiger. Diese Arbeit in der Defensive war der primäre Arbeitsbereich vom Flügelspieler. Bremen hatte mehr vom Ball, Schalke fand nur selten kohärente Angriffe vor, sodass der junge Tiroler recht stark vom Spiel mit dem Ball abgeschnitten war. Erst mit Fortlauf der Spielzeit gab es immer wieder lange Bälle in seine Richtung, welche er jedoch nicht immer behaupten konnte. Dies ist prinzipiell auch nicht seine Stärke, weshalb ihm der Erfolg hier ausblieb. Nach ungefähr 25 Minuten gab es dann einige Spielzüge, an denen Schöpf kurzzeitig beteiligt war. Hier bewegte er sich mit gutem Timing in den Zwischenlinienraum, hatte bei diesen Situationen jedoch nicht die Zeit sich aufzudrehen, ließ aber klug prallen.

In Halbzeit zwei war Schöpf primär auf dem linken Flügel zu finden, denn Linksverteidiger Mendyl wurde zur Pause für Stürmer Mark Uth ausgewechselt. Schöpf rückte auf die Position des linken Verteidigers und zeigte von dort ein hervorragendes Spiel. Er hatte nun etwas mehr Zeit, da Bremen nicht allzu hoch anlief, der Nationalspieler konnte das Spiel ideal von hinten ankurbeln. Immer wieder brachte er starke Dribblings in den Raum an, zog Gegenspieler auf sich und spielte in den richtigen Momenten ab. Zudem spielte er einige interessante direkte Chipbälle in die Tiefe, wie man sie auch von Andreas Ulmer bei Red Bull Salzburg kennt. Trotz der 0:2 Niederlage der Schalker konnte Schöpf durchaus mit seiner eigenen Leistung zufrieden sein.

Schöpf löst sich im richtigen Moment in den freien Raum. Er bleibt zunächst tief, was den Raum überhaupt erst kreiert. Dann nützt er den selbstkreierten Raum für eine direkte Weiterleitung auf die Seite.

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