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LASK findet beinahe siegbringende Lösungen gegen Salzburg [Spielanalyse]

Am 12. Spieltag der österreichischen Bundesliga rettet sich der Red Bull Salzburg in den letzten Minuten noch ein Punkt gegen den LASK. Die Gastgeber ließen in der Defensive aus dem Spiel wenig zu und konnten sich in Umschaltmomenten gut aus dem Gegenpressing der Salzburger lösen.

Eine Spielanalyse von Simon Goigitzer

 

Der LASK startete mit einer 5-3-2 Formation in der Defensive. Die Gastgeber pressten die Salzburger hoch an und wollten sie schon früh in ihrem Spielaufbau unter Druck setzen. Die Salzburger spielten im Aufbau mit einer Viererkette und im Mittelfeld mit einer Raute. Dabei besetzte Xaver Schlager den Sechserraum. Im Aufbau bewegte er sich meistens zwischen der ersten Pressinglinie und dem Mittelfeld. Hinzu kam, dass er sich meistens diagonal zum ballführenden Innenverteidiger anbot und so die Pressinglinie einige Male überspielte. Jedoch kam dann auch Amadou Haidara öfters zurück in den Sechserraum, da Yusuf Otubanjo Schlager meistens ihn in den Deckungsschatten nahm und ein zentrale Mittelfeldspieler ihn zustellte. Hannes Wolf bewegte sich auch mehr auf die rechte Seite und besetzte den Halbraum oder den Flügel. Dadurch ließ sich Takumi Minamino aus der Sturmspitze in den Zehnerraum fallen. Beim Pressing der Linzer wurde meistens gewartet bis der Ball zum Außenverteidiger gepasst wurde. Das war der „Trigger“, um die Gäste direkt zu attackieren.

Das Pressing des LASK

Sobald der Pass gespielt wurde, versuchte der Mittelstürmer den Rückpass zum Innenverteidiger zu zustellen und der äußere Stürmer attackierte den Außenverteidiger. Einige Male konnten jedoch Andreas Ulmer oder Stefan Lainer diagonale Pässe in den Halbraum oder in den Zehnerraum spielen und so die Drucksituation auflösen. Auch war Cican Stankovic eine wichtiger Bestandteil im Aufbau, der durch mehrere Chipbälle auf den Flügel Pressingsituationen der Linzer auflösen konnte. Nach dem 3:2 Führungstreffer ließen sich die Hausherren weiter zurück fallen und pressten nicht mehr so hoch an. Die Gastgeber attackierten nur noch ab der Höhe die Mittelline und ließen den Salzburger mehr Platz bei ihrem Spielaufbau.

Wie der LASK das Gegenpressing überspielt

Bei Ballgewinn der Linzer wurde von den Gästen gegengepresst. Das heißt, nachdem die Salzburger den Ball verloren haben, attackierten gleich danach zwei bis drei Spieler den Ballführenden, um wieder in Ballbesitz zurück zu kommen. Das Gegenpressing zu überspielen war sehr schwer. Durch die engen Positionierungen der Salzburger Spieler im Ballbesitz konnte, bei Ballgewinn der Linzer, der Ballführende sehr schnell von mehreren Gegenspieler attackiert werden. Jedoch hatte der LASK zwei Lösungen gegen das Gegenpressing: Bei Ballgewinn versucht man schnell die Pressinglinie zu überspielen. Zum Beispiel mit einem Chipball über die Spieler, die den Ballführenden attackierten.

Überspielen des Salzburgers Gegenpressings

Die Athletiker gewannen bei einem Einwurf den Ball und es wurde zu Christian Ramsebner gespielt. Dabei attackieren ihn drei Salzburger. Um die Drucksituation aufzulösen, chipte er den Ball über die drei Gegenspieler in den freien Raum dahinter. Danach konnten sie gleich auch einen diagonalen Pass in die Spitze spielen und so ins letzte Drittel gelangen. Die zweite Lösung der Linzer war, dass sie bei Ballgewinn mit dem ersten Pass noch in der gleichen Zone blieben, damit sie noch mehr Spieler herlocken konnten und dann erst mit dem zweiten Pass in den freien Raum spielten. Durch das Herlocken mit dem ersten Pass öffnete sich noch mehr Raum, wenn man sich herauskombinierte. Wie zum Beispiel in der 44. Minute mit dem Aufbau vor dem Ausgleichstreffer.

Eine weitere Lösung für Gegenpressingsituationen

Bei Ballgewinn spielte Reinhold Ranftl noch einen Pass zu Thomas Goiginger, um die Gegenspieler noch mehr herzulocken und Raum für Otubanjo zu schaffen. Ranftl hätte auch direkt in die Mitte spielen können, entschied sich jedoch für den kurzen Pass zum Mitspieler. Dies war auch gleichzeitig der Aufbau zum 2:2 Ausgleichstreffer durch Goiginger. Im Ballbesitz positionierte sich LASK dann in einem 3-4-2-1. Die Außenverteidiger rückten hoch und die äußeren Spieler ließen sich in den Halbraum fallen. Die Gastgeber versuchten sehr schnell in die Spitze zu spielen. Vor allem über die äußeren Innenverteidiger, die vertikale Pässe in die Spitze versuchten.

 

Der FC Red Bull Salzburg tat sich gegen die Linzer sehr schwer aus dem Spiel Chancen zu kreieren. Zwar konnten sie einige Male das Pressing über die Außenverteidiger mit diagonalen Pässen überspielen, hatten aber im letzten Drittel zu wenige Lösungen, um zum Abschluss zu kommen. Der Lask konnte sich  einige Male aus dem Gegenpressing lösen, wie beim Ballgewinn kurz vor dem Ausgleichstreffer zum 2:2.

 

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