Foto: © Screenshot Sky Sport Austria

Austria reagiert auf Sturms Ausrichtung [Spielanalyse]

Nach Umstellungen in der Halbzeit konnte ich die Austria mehr Chancen herausspielen. Die Gäste nutzten eher ihr Umschaltspiel in die Offensive, um in das letzte Drittel zu kommen.

Eine Spielanalyse von Simon Goigitzer

 

Die Wiener Austria begann mit einem 4-2-3-1. Im Ballbesitz taten sie sich durch das hohe Pressing der Grazer schwer. Sie konnten kaum flach herausspielen und mussten früh den hohen Pass nach vorne spielen, um die Drucksituation aufzulösen. Sie versuchten auch den Abstoß immer kurz zu spielen, jedoch konnte man nicht einmal in das mittlere Drittel kommen. Außer anfangs in zwei Situation, als man mit vertikalen Pässen man die Pressinglinie überspielen konnte. Im Ballbesitz der Gegner startete die Austria mit einem 4-4-2/ 4-2-2-2 und Pressing. Sie attackierten schon in der gegnerischen Hälfte, sodass Sturm Graz unter Druck ihr Spiel aufbauen musste.

Austrias Pressing im 4-2-2-2.

Jedoch bemerkten die Gastgeber schon früh, dass Markus Lackner sehr viel Platz im Sechserraum hatte und öfters bespielt wurde, da er sich auch von den Stürmer löste und sich in den Zwischenlinienraum bewegte. So positionierte sich Alexander Grünwald eher weiter hinter als wie ein zweiter Stürmer. Somit agierte er im Pressing der Austria eher als Zehner und stellte damit Lackner öfters zu. 

Durch das Tieferrücken von Grünwald ergibt sin ein 4-2-3-1

Anfangs gab es einige Probleme beim Pressing, da öfters zu spät nachgerückt wurde und die Grazer so manchmal trotz der hohen Pressingphasen die erste Pressinglinie überspielen konnten. Vor allem nach dem 1:0 für die Gäste presste man etwas höher an. In der zweiten Halbzeit stellte man die Aufstellung bei der Austria um und reagierte somit auf die taktische Ausrichtung der Grazer. Cristian Cuevas wurde für Thomas Ebner ausgewechselt. Uros Matic rückte auf die linke Außenverteidigerposition. Mit Ebner als Achter spielte man nun eine Raute im Mittelfeld. Kevin Friesenbichler und Ewandro waren die zwei Stürmer. In der zweiten Hälfte funktionierte das Pressing der Gastgeber viel besser, da man beim Herausattackieren auf die Außenverteidiger der Grazer gleichzeitig die zentralen Mittelfeldspieler in den Deckungsschatten stellte. Dadurch entstand auch der Ausgleichstreffer, nach dem man im Mittelfeld den Ball eroberte und zu Christian Schoissengeyr zurückspielte, um den eigenen Ballbesitz zu sichern. Der Innenverteidiger konnte dann einen diagonalen Pass auf Ebner spielen, der mit einem Stanglpass Friesenbichler zum 1:1 bediente.

 

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Sturm Umschaltspiel führt zu vielen Chancen

Von Beginn an presste die Mannschaft aus Graz die Wiener sehr hoch an. Sie wollten die Gastgeber sehr früh unter Druck setzten, damit kein Spielaufbau Zustande kommt. Dies Funktionierte vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut, da bei der Austria die Lösung aus der Drucksituation oft der hohe Ball nach vorne war. Konnte man den Ball erobern schaltete man sehr schnell um. Man merkte auch, dass ein großer Fokus auf das Umschaltspiel in die Offensive gelegt wird, da in vielen Situationen durch mehrere mitsprinteten Spieler Gleichzahl gegen die Restverteidigung der Austria geschaffen wird.

Der Konter der Grazer zum frühen 1:0.

Nach einem Eckball kommt Graz zu einer Konter Chance, doch Otar Kiteishvili scheitert and Patrick Pentz.

Viele Spieler spekulieren auf einen Ballgewinn oder sprinten schon los bevor der Ballführende den Ballbesitz gesichert hat, um sich einen Vorteil zu erschaffen. Beim 1:0 für die Gäste konnte man bevor Peter Zulj überhaupt den Ball angenommen hat, sprinten Fabian Koch los um eine Anspielmöglichkeit zu sein. Hinzu kommt, dass auch die drei Stürmer bei Graz einen Lauf in die Tiefe starten, um die Abwehr zu zwingen sich fallen zu lassen und damit Platz für den Ballführenden schufen.

Im eigenen Ballbesitz, als bei keinem Umschaltmoment, baute man das Spiel in einem 4-3-3 auf. Lackner besetzt dabei die Sechserposition und Zulj agierte als Zehner, der sich auch öfters auf die rechte Seite fallen ließ, um diese zu überladen. So kam es auch zur ersten Chance der Grazer, da Zulj einen vertikalen Pass durchließ und der Stürmer zum Abschluss kam. In der zweiten Halbzeit musste Heiko Vogel nicht nur wegen der Umstellung von der Austria, sondern auch wegen der gelb-roten Karte für Stefan Hierländer reagieren. Die Grazer stellten auf ein asymmetrischen 4-4-1 um. Lukas Grozurek musste sich durch die hohe Positionierung von Florian Klein öfters aus dem Mittelfeld fallen lassen und schuf dabei eine Fünferkette.

 

Am Anfang hatte die Austria einige Probleme im Ballbesitz und fand auch gegen das hohe Pressing wenige Lösungen. Durch die Umstellung und Einwechslung von Ebner konnten man den Ausgleichstreffer erzielen und zu mehreren Chancen kommen. Sturm Graz konnte durch das schnelle Umschaltspiel einige Male das Gegenpressing der Austria überspielen und so in das letzte Drittel gelangen. Mit der roten Karte mussten sie jedoch umstellen und versuchten, das Unentschieden zu halten.

 

 

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