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Missglückte Systemumstellung: Warum Rapid gegen Villarreal unterging

Auch die Systemumstellung von Didi Kühbauer konnte das Debakel von Rapid gegen Villarreal nicht verhindern. Große Probleme im defensiven Bereich führten zur klaren Niederlage.

Eine Analyse von Simon Goigitzer

 

Rapid Wien startete erstmals unter Didi Kühbauer mit einer Fünferkette. Bei gegnerischem Ballbesitz agierte man in einem 5-4-1. Meistens attackierte man erst ab der Höhe der Mittellinie, jedoch in Situationen, wie Fehlpässen oder Rückpässen zum Tormann, pressten die Hütteldorfer die Abwehr von Villareal an. Auch die Abstöße des Gegner wurden zugestellt.

Jedoch versuchten die Gastgeber dennoch den Abstoß kurz abzuspielen, um Rapid herauszulocken, um dann in weiterer Folge den Raum hinter der Pressinglinie auszunutzen. Villarreal baute das eigene Spiel in einem 4-2-3-1 auf. Manu Trigeuros und Santiago Caseres besetzten den Sechserraum und wurden meistens im Aufbau angespielt. Oft kippte auch einer von beiden neben den Innverteidigern ab, sodass dieser einen vertikalen Pass in den Halbraum spielen konnte.

 

Technische Fehler & Abstimmungsprobleme

Bei den Gästen aus Wien gab es mehrere Probleme beim Verteidigen: Anfangs waren es sehr viele technische Fehler, die zu Chancen für die Gastgeber führten. Beim ersten Gegentor gab es Abstimmungsprobleme bei der Abseitsfalle, sodass Boli Bolingoli das Abseits aufhob und Toko Ekambi allein aufs Tor dribbelte. Beim Zweiten Tor (Bild 1) geht Mert Müldür zum Kopfball, um den Ball zu klären, wird jedoch von keinem Verteidiger abgesichert. So konnte Pablo Fornals auf Ekambi köpfen, der wieder allein aufs Tor rannte.

Bild 1: Die Entstehungsgeschichte zum zweiten Tor der Spanier

Beim dritten Tor (Bild 2) attackierte Thomas Murg aus der Mittelfeldreihe heraus und öffnete dabei den Raum hinter sich. Hinzu kommt, dass die beiden zentralen Mittelfeldspieler zu weit auseinander stehen und somit der vertikale Pass in die Spitze gespielt werden kann.

Bild 2: Thomas Murg öffnet den Raum hinter sich

Durch das Herausrücken von Murg musste Bolingoli in die Mitte schieben und so ergab sich für den Flügelspieler Raum, wo der Pass dann auch hin gespielt wurde. In der zweiten Halbzeit stellte Rapid wieder auf das „alte“ 4-2-3-1 zurück. Dies stabilisierte die Abwehr ein wenig, jedoch spielte Villareal auch nicht mehr so intensiv und vertikal nach vorne.

 

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