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Mit dickem Plus in die Pause [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 17. Runde]

Die Bundesliga darf bis auf weiteres mit sich zufrieden sein, auch wenn der Abschied in die Pause nicht überall nach Wunsch verlaufen ist.

 

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Die Bundesliga verabschiedet sich in die Winterpause, rund ein Monat später als im Vorjahr. Auch wenn die Tendenz nicht bei allen Vereinen in die richtige Richtung geht, dürfen sich mit Blick auf den aktuellen Stand der Zuschauer:innen-Bilanz einige Verantwortliche auf die Schulter klopfen. Mit - stand jetzt - 809.301 insgesamt besetzten Plätzen in den zwölf Stadien steht nach 17 Runden ein großes Plus von rund 100.000 gegenüber 2022/23. Im Schnitt kommen über hundert Personen mehr zu Bundesligaspielen, als in der vergangenen Spielzeit. Damit winkt ein Rekord, der Weg dorthin ist allerdings noch lang. Weitere Informationen zu den aktuellsten Zahlen gibt es hier:


Hartberg orientiert sich nach oben, Klagenfurt sammelt Spenden

In Hartberg ist man offenbar schon mehrheitlich auf die Meistergruppe eingestellt, gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte kommen viele Fans gar nicht mehr ins Stadion. Der Unterschied zwischen Gästen aus den Top 6 und dem Rest liegt bei aktuell rund 1.000 - Heimspiele gegen Sturm Graz und den LASK stehen noch aus. Beim letzten Heimspiel des Jahres gegen den WAC wurden am Wochenende nur 1.914 Zuschauer:innen gemeldet, damit deutlich weniger als beim letzten Aufeinandertreffen in Hartberg im Mai 2023 - damals waren 3.456 Personen im Stadion. 

Gegenüber dem Nachtragsspiel gegen den TSV Hartberg am Montag konnte sich die Austria Klagenfurt zwar steigern, mit 2.450 Zuschauer:innen gegen die Wiener Austria fällt das Ende des Jahres für die Kärntner aber insgesamt enttäuschend aus. Das Gastspiel der "Veilchen" zog ähnlich viele Interessierte an, wie jene der WSG Tirol und von Austria Lustenau. Bei bisherigen Heimduellen mit den Wienern kamen in der Bundesliga immer über 3.000 Fans, bei der letzten Austragung im Mai 2023 sogar 4.021. Bitter für die Wiener Austria ist das Ergebnis der Partie - warum lest ihr im Momentum am Montag. Für positive Nachrichten sorgt der Verein auf andere Weise: Die Partnerinnen einiger Spieler sammelten mit einem Punsch- und Keksstand Spenden für einen 6-jährigen Fan, der mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat.

 

Lustenau in Bregenz, Blau-Weiß bleibt überzeugend

Auch das Ausweichstadion in Bregenz ist für die Austria Lustenau noch kein glücklicher Boden: Nach der 1:3-Niederlage gegen den LASK bleibt man zu Hause weiterhin ohne Punkte, die Torbilanz von fünf eigenen Treffern bei 28 Gegentoren fällt äußerst bitter aus. Achtbar bleibt der Anhang der Vorarlberger, immerhin 3.072 sind in die Landeshauptstadt mit übersiedelt. Auf den Schnitt im eigenen Reichshofstadion fehlen rund 1.000, auf das letzte Heim-Duell mit dem LASK 1.200. Für das Duell, dass es über das letzte Jahrzehnt auch in der 2. Liga gab, ist es der schlechteste Zuschauer:innen-Wert seit März 2016, seitdem haben die Lustenauer viermal zu Hause gegen die Linzer gespielt. Angesichts der Umstände hätte es aber wahrscheinlich schlimmer kommen können.

Aufsteiger Blau-Weiß Linz beendet das Kalenderjahr auf dem neunten Tabellenplatz und mit dem siebtbesten Zuschauer:innenschnitt der Liga – damit ist der Verein in zweifacher Hinsicht eine positive Überraschung. Mit dem letzten Heimspiel gegen die WSG Tirol konnte man sich in beiden Kategorien allerdings nicht mehr verbessern: Mit 4.500 Fans bei der 1:2-Niederlage wurde der zweitschlechteste Wert der Saison gemeldet. Mit einer Auslastung von über 80 Prozent trotz des weitgehend leeren Auswärtssektors gibt es trotzdem wenig Raum für Kritik. Gegenüber dem letzten Heimspiel gegen die Tiroler im März 2019 vor 784 Zuschauer:innen - damals in der 2. Liga - konnte man sich jedenfalls klar steigern. 

Negativrekord für Sturm und gut besuchtes Topspiel

Sturm Graz beendet das Bundesligajahr mit einem Heimsieg gegen den SCR Altach, muss mit "nur" 10.093 Zuschauer:innen einen Negativrekord für die aktuelle Saison vermelden. Auf das Heimspiel gegen die Austria Lustenau Ende November fehlen über 1.000 Fans - anzumerken ist aber, dass Altach in der Vergangenheit auch kein "Lieblingsgegner" des Vizemeisters war. Mehr Fans bei einem Spiel gegen die Vorarlberger waren im August 2016 dabei, zuletzt blieb man gegen das Team konstant unter 10.000. In der vergangenen Saison war das Duell mit Altach ebenfalls jenes, mit dem kleinsten Publikum - in der Liga blieb man 2022/23 dabei auf der Tribüne zum einzigen Mal vierstellig. 

Die eindrucksvollste Kulisse gab es am Wochenende in Wien-Hütteldorf zu finden, der SK Rapid hatte RB Salzburg zum Schlager der Runde zu Gast. Das Spiel ist mit Blick auf die Zahlen knapp hinter dem Heimspiel gegen Sturm Graz einzuordnen, das Derby steht noch aus. Damit können die Grün-Weißen grundsätzlich zufrieden sein, mit Blick auf die letzten Duelle mit den "Bullen" und dem aktuellen gestiegenen Interesse dank des neuen Trainers hätte es aber wohl noch Luft nach oben gegeben. 2022 und 2023 wurden über 23.000 Zuschauer:innen gemeldet - sollte es sportlich im neuen Jahr besser laufen, kann man sich in der Meistergruppe wieder in diese Richtung orientieren.

Jetzt ist Pause

Für Fans heißt es ab jetzt warten, die 18. Bundesligarunde ist für das Wochenende um den 10. Februar angesetzt. Wieder los geht es mit einigen brisanten Duellen: Tabellenführer Red Bull Salzburg empfängt den ersten Verfolger Sturm Graz. Die Wiener Austria trifft auf das Überraschungsteam auf Hartberg, außerdem gastiert der SK Rapid in Kärnten beim WAC. Im Innsbrucker Tivoli steigt das Kellerduell zwischen WSG Tirol und Austria Lustenau, weiter westlich hofft der SCR Altach auf Punkte gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz. Zudem reist der SK Austria Klagenfurt zum LASK. Stand jetzt wäre mit insgesamt über 40.000 Zuschauer:innen zu rechnen, damit wäre es ein erfolgreicher Auftakt zu einer spannenden Frühjahressaison.

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