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Austria lässt überlebenswichtige Punkte liegen [Momentum am Montag]

Die Austria aus Klagenfurt hat zwei Zähler verloren, die aus Wien einen gewonnen, möchte man meinen. Bei den Favoritnern geht es aber um noch viel mehr.

+ +  90mimunten.at PLUS - Von Georg Sohler + +

 

Der Moment, als Reinhold Ranftl nach Fisnik Asllanis Anschlusstreffer aus einem 2:0 ein 2:2 machte, ist unser Momentum am Montag.

Winterpause. Während die Europacupstarter noch um Punkte für Österreich und das europäische Frühjahr kicken, bilanziert der Rest, natürlich mit gemischten Gefühlen. Und genauso wie die Musi fußballerisch nicht mehr in Wien spielt, ist es auch so beim Bejubeln des Herbstes. Denn nebst Salzburg, Sturm und dem LASK freuen sich der TSV Hartberg und eben Austria Klagenfurt über ein Überwintern unter den Top6. Gerade noch so über den Strich kam der SK Rapid, endlich ein Wiener. Auf Rang 8, drei Punkte dahinter, liegt deren Lieblingsrivale Austria. Deren Gegner verspielte nach 2:0-Führung drei Punkte und nimmt das mit einem Achselzucken hin. Für die Veilchen ging es aber um viel mehr.

 

Finanzielle Faktenlage

Zwar sei der Spielbetrieb nicht in Gefahr, so die Austria. Die Verbindlichkeiten des Klubs belaufen sich aber auf 66,73 Millionen Euro, das Jahresergebnis war mit einem Minus von 6,85 Millionen Euro wieder negativ. Und das, obwohl man 2022/23 sogar in der Gruppenphase der Conference League war. Wenigstens mussten gegen Posen; Be'er Sheva und Villarreal keine Siegprämien ausgezahlt werden. So viele Sorgen musste man sich dieses Jahr gar nicht machen: Der Europacup wurde trotz vier erzielter Tore gegen Legia Warschau bereits in der 3. Quali-Runde verspielt, Saisonsiege gab es auch nur fünf, die letzten vier Spiele konnten nicht gewonnen werden. Mittlerweile wollen die Veilchen das Stadion verkaufen, um Finanzlöcher zu stopfen.

 

Fünf Endspiele

Die Fans der Austria zeigen sich davon unbeeindruckt, kaufen brav Abos und kommen in fünfstelliger Anzahl zu den Heimspielen. Damit die Chance auf den Europacup – und damit wichtige Millionen – höher wird, müssen in den fünf Spielen im Grunddurchgang Punkte her. Der tabellarisch schwerste Brocken ist Hartberg gleich zum Frühjahrauftakt. Mit Altach, Rapid, Blau-Weiß Linz und der WSG Tirol gibt es zumindest keine Duelle mehr mit der Tabellenspitze. Der Rückstand auf Rang 6, pikanterweise gegenwärtig vom Lieblingsgegner gehalten, beläuft sich nur auf drei Punkte, insofern bilanzierte Trainer Michael Wimmer leicht positiv: „Das Wichtigste war, nicht zu verlieren. Wir haben die Ausgangsposition, dass in der Rückrunde alles möglich ist.“

 

Anhaltende Existenzsorgen

Selbst wenn sich die Austria noch über den Strich hievt, wird es mit dem Europacup nicht leicht. Die sicherste Variante, abgesehen von dem Meistertitel, ist der Cupsieg, der das Europa League-Playoff und somit die Gruppenphase der Conference League mit sich bringt. Ansonsten heißt es Qualimühen. Michael Wimmer lässt sein Team schon ganz passabel spielen, verpasst man aber die Meistergruppe, ist der nächste Versuch, die Austria zu gesunden, eigentlich schon wieder schiefgelaufen.

Ewig werden sich diese Rückschläge nicht mehr ausgehen. So toll ein 2:2 nach 0:2 auch sein mag, es hilft nur marginal weiter. Die anderen Klubs haben es leichter. Wer nach den Top 3 hineinrutscht, freut sich. Sogar Rapid würde ein Verpassen der Meistergruppe zumindest finanziell überleben. Bei der Austria wird es wohl irgendwann eng werden...

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