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Antrag gestellt: Wollen die Young Violets doch in die 2. Liga? [Exklusiv]

Nach Ende der Abgabefrist am Montag fand sich unter den Bewerbern um eine Zweitliga-Zulassung auch die zweite Mannschaft der Wiener Austria. Ein schlechtes Vorzeichen für die Kooperation mit dem SV Stripfing?

 

+ + 90minuten.at PLUS - Von Daniel Sauer + +

 

Unter den Klubs, die bis Montag ihre Anträge auf eine Zulassung für die 2. Liga abgegeben haben, fand sich auch einer, der für einige Fragezeichen gesorgt haben dürfte: Die Young Violets - zweite Mannschaft des FK Austria Wien - spielen nach dem Abstieg in der Vorsaison aktuell nur mehr in der Regionalliga Ost. Um jungen Spielern trotzdem ein Sprungbrett in Richtung Bundesliga bieten zu können, wurde im vergangenen Sommer eine Kooperation mit dem SV Stripfing geschlossen, der 2023/24 in der 2. Liga antritt. Neben einigen Kooperationsspielern wurden vor einigen Wochen mit Alexander Grünwald als Sportdirektor und Max Uhlig als Cheftrainer zwei wichtige Personalien mit violettem Hintergrund installiert, man schien mit der gefundenen Lösung allseits zufrieden. Auch deshalb wurde ein Aufstieg der Young Violets eigentlich nicht angepeilt, wie der damals noch amtierende Kurzzeit-Trainer Emanuel Pogatetz im Interviewmit 90minuten.at zu verstehen gab: "Die Young Violets sind ganz klar als Entwicklungsteam eingeplant. Es ist nicht das Ziel aufzusteigen, dafür gibt es die Mannschaft in Stripfing. Damit ist die Austria in den ersten drei Ligen vertreten, das ist ein sehr gutes Modell". In der Tabelle belegt das Team aktuell den vierten Platz, auf die Tabellenführung fehlen sieben Punkte.

 

Turbulenzen in Stripfing?

Den Antrag für die 2. Liga hätte man sich also theoretisch sparen können - gab es vielleicht doch ein Umdenken? Mit zwei deutlichen Niederlagen ist der Verein aus Niederösterreich unglücklich in die zweite Saisonhälfte gestartet, der Polster auf die Abstiegsplätze beträgt aber immer noch elf Punkte. Scheitern könnte der Ligaverbleib aufgrund eines anderen Problems: Stripfing hat noch kein Stadion für die kommende Saison. Die Ausweichlösung auf dem FAC-Platz in Wien gilt nur für die laufende Spielzeit, 2024/25 muss innerhalb von 20 Kilometern der Ortschaft Stripfing gespielt werden. Das geplante Stadion-Bauvorhaben soll laut Medienberichten aber noch nicht begonnen haben, ohne Ausweichlösung und sichtbare Baufortschritte erhält der Verein keine Zulassung. Geplant waren unter anderem eine Verbreiterung des Spielfeldes, eine Vergrößerung der Tribünen und eine neue Flutlicht-Anlage. 

 

Die Erklärung der Austria

Auf Nachfrage von 90minuten.at zeigt sich die Wiener Austria unaufgeregt. Man habe die Medienberichte über den Kooperationspartner wahrgenommen, eigenen Informationen zufolge sei Stripfing aber auf einem guten Weg zur Lizenz. "Wir haben von Stripfing immer die Information bekommen, dass alles wie geplant weiterlaufen kann. Dass das aufgebaute Modell wie jetzt bestehen bleibt, ist auch in unserem Sinn", lautet die Auskunft. Den Zulassungsantrag habe man gestellt, weil man ihn bei einem umfangreichen Lizenzantrag der ersten Mannschaft gleich mitnehmen könne, es handle sich demnach um ein Standardprozedere. 

Bei den "Veilchen" hält man sich damit jedenfalls alle Optionen für die kommende Saison offen. Bis Mitte April will die Bundesliga über die erhaltenen Anträge entscheiden, dann sollte sich auch die Zukunft der Kooperation final klären.

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