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Einstimmige Entscheidung: Warum das Frauenspiel von Rapid den Herren weichen musste [Exklusiv]

Über 2.000 Tickets wurden für das erste Frauen-Heimspiel der Geschichte des SK Rapid gegen Traiskirchen abgesetzt. Das Spiel muss nun den Herren weichen, weil Sky, die Liga aber auch Rapid zugestimmt haben.

 

++ 90minuten.at exklusiv von Michael Fiala ++

 

Mit der Qualifikation von Rapid für die Meistergruppe nach dem 1:1 in Klagenfurt stand bereits am Sonntag-Abend der weitere Spielplan fest. Die Auslosung hat dazu gleich für die 23. Runde den Schlager zwischen Rapid und dem derzeit eher angeschlagenen LASK ergeben.

TV-Partner Sky hat seit dem Beschluss der Klubkonferenz aus dem vergangenen Herbst die Möglichkeit, auch für die Meistergruppe für den ersten Freitagstermin nach der Tabellenteilung ein Spiel vorzuschlagen. Nachdem das Match Klagenfurt vs Sturm Graz aufgrund des Rückspiels in Lille am Donnerstag für den Tag danach nicht infrage kommt, und der TV-Partner die Partie zwischen Red Bull Salzburg und dem TSV Hartberg offenbar für den Freitagstermin nicht attraktiv genug findet, fiel die Wahl auf das Spiel in Hütteldorf. Allerdings: Um das Spiel am Freitag festzulegen, braucht es die Zustimmung aller: Jene der Liga und beider beteiligten Klubs.

 

Frauen-Spiel muss weichen

Das Problem: Genau an diesem Tag ist bereits das erste Heimspiel des Frauenteams in der Geschichte des SK Rapid terminisiert. Bereits 2.000 Tickets waren dafür vergeben– die grün-weiße Frauenfußballeuphorie hat also eingesetzt.

Doch daraus wird jetzt nichts. Die Frauen müssen weichen und bekommen einen neuen, laut Rapid "sehr attraktiven Spieltermin", denn eine Doppelveranstaltung ist aus Zeitgründen am Freitag nicht realisierbar. Ein Anpfiff der Rapid-Frauen gegen Traiskirchen wäre frühestens um 22:30 möglich – zu spät. Inzwischen wurde der neue Frauen-Spieltermin für Samstag 14:30 vereinbart.

Der Kurier fragt daher, ob die Liga gegen die Terminkollision Einspruch erheben hätte sollen oder können? Wie auch im Gespräch mit 90minuten.at verweist die Bundesliga-Pressestelle darauf, dass man auch Herren-Spiele wegen Frauen-Partien verschoben habe. 2019 wäre deswegen das Wiener Derby verlegt worden, wenn das Fuhrmann-Team das EM-Semifinale gewonnen hätte und ins Endspiel eingezogen wäre, welches dann zeitgleich mit dem Spiel zwischen Rapid und Austria über die Bühne gegangen wäre. Oder: In der 25. Runde wurde das Spiel von BW Linz am 6. April verschoben.

 

Kann-Bestimmung

Was der Kurier allerdings nicht erwähnt, ist die Tatsache, dass die Festlegung des Matches von Rapid vs Lask auf einen Freitag eine "Kann-Bestimmung" ist. Das heißt, Rapid wäre nicht dazu verpflichtet gewesen, dem Wunsch des TV-Partners zu folgen und hätte der Liga formal mitteilen können, dass das Stadion am Freitag bereits belegt ist.

Dies ist allerdings nicht passiert. So wurde es eine einstimmige Entscheidung von Sky, Liga und Rapid. Und es bleibt die Chance, dass der Ersatztermin der Rapid-Frauen noch mehr als die anvisierten 2.000 Fans ins Allianz-Stadion lockt.

 

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