Taktik

Red Bull Salzburg vs Rapid: Kein Zufallssieg im Duell um lange Bälle und Offensivpressing (Teil 2)

Salzburg und Rapid neutralisierten sich über lange Zeit, ganz zufällig ging der Sieg aber nicht an die Bullen. Eine Taktik-Analyse von Alexander Belinger, Teil 2.

Auch Salzburg presst hoch

Laimer und Hwang sind eng beisammen, Schwab ist aus dem Spiel genommen. Hwang läuft an und hat dabei den Sechser im Deckungsschatten, zudem ist auch Laimer nahe bei ihm.

Die Stürmer im Salzburger 4-4-2 hielten engere Abstände, konnten dadurch Schwab ganz gut aus dem Spiel nehmen, die Innenverteidiger aber dennoch entscheidend stören. War Schwab doch anspielbar, so waren Samassekou oder Berisha stets dazu bereit, aus dem Mittelfeld hervorzuschieben.

Schwab ist erneut nicht gut anspielbar. Auch gut erkennbar ist die Rollenverteilung in Rapids Mittelfeld. Schwab tief, Auer weitaus höher, Szanto so hoch, dass er nicht mehr im Bild ist.

Auch bei Rapid hatte der Tormann viele Ballkontakte. Zwischen Knoflach, Wöber und Dibon wurde der Ball kurz zirkuliert, bis der Druck des Salzburger Pressings schließlich zu hoch wurde und der lange Ball kam.

 

Flaches Kombinationsspiel gab es von beiden Seite nur selten. Die Salzburger schafften es immer wieder Mal flache Vertikalpässe auf Hwang, Laimer oder einen eingerückten Flügelspieler zu spielen. Bei Rapid war dies seltener Fall, wobei Szanto als offensiver Mittelfeldspieler auch sehr wenig präsent war und eigentlich eher einen zweiten Stürmer spielte. Joelinton dagegen schaffte es etwas besser sich ins Spiel einzubinden. Er verließ teilweise das Sturmzentrum – welches daraufhin verwaist war oder von Szanto besetzt wurde – und holte sich bereits weiter hinten die Bälle.

 

Fazit:

Die erste Halbzeit war geprägt von einem intensiven Kampf um zweite Bälle und vielen Fouls. Torchancen waren eigentlich nicht vorhanden. In der zweiten Halbzeit ließ mit der Zeit die Intensität ein wenig nach und es taten sich mehr Tormöglichkeiten auf. Die erste davon nutzte Hwang in Minute 51 zur Salzburger Führung, der verdiente Ausgleich durch Joelinton folgte nur wenige Minuten später und gab den Rapidlern ordentlich Aufwind. Der ausschlaggebende Siegtreffer von Lazaro fiel aus einer relativen zufälligen Aktion und obwohl die Chancenverteilung recht ausgeglichen war, so war den Salzburger doch eher der Sieg zuzutrauen. Denn die höhere individuelle Qualität besitzen die Salzburger, dies kann in solch engen Spielen einfach den entscheidenden Unterschied machen. Zudem war das System von Oscar Garcia jenem von Goran Djuricin auch etwas überlegen, war trotz gewisser strategischer Ähnlichkeiten sowohl mit Ball als auch ohne Ball in der Ausführung stärker.

 

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Salzburg feiert das 4Double (Fotos: Gepa Pictures)

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