Gerhard Struber: "Haben nicht immer das Rezept gefunden"
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Gerhard Struber: "Haben nicht immer das Rezept gefunden"

RB Salzburg verliert gegen Benfica Lissabon mit 1:3. Die wichtigsten Stimmen zu den Dienstagsspielen des 6. Spieltags der UEFA Champions League bei Sky Sport Austria.

Wir hätten das Spiel am Anfang der zweiten Halbzeit entscheiden können mit zwei Großchancen aus kurzer Distanz. Dann kam Salzburg so ein bisschen aus dem Nichts zurück und dann war es ein schweres Spiel

Schmidt über das Spiel

Amar Dedic (Spieler Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: „Die Niederlage ist schon sehr bitter. Ich finde, wir haben es gut gemacht aber einfach blöde Tore bekommen, besonders in der ersten Halbzeit. Das Tor in der Schlussphase ist einfach ärgerlich. Es wäre mehr drin gewesen, wir haben es wie gesagt gut gemacht. Es ist sehr bitter, da in der Nachspielzeit noch ein Tor zu bekommen. Auf dem Niveau wirst du einfach bestraft, es sind Top-Mannschaften, gegen die du spielst. Du spielst halt nicht gegen irgendwen, das sind Mannschaften mit hoher Qualität, die einfach jeden Fehler bestrafen. Drei Tore waren zu viel, es wäre mehr drin gewesen.

Luka Sucic (Spieler Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: „Wir sind alle sehr enttäuscht. Es ist auch sehr bitter, dass man in der 92. Minute das Tor bekommt. Wir müssen aber das positive aus der Champions League Saison rausziehen. Wir sind eine junge Truppe, müssen daraus lernen und in den nächsten Spielen in der Liga umsetzen.“

…auf die Frage, was Salzburg aus der Champions League lernen kann: „Viele positive Dinge. Wir hatten, glaube ich, die schwerste Gruppe, haben gegen top Gegner gespielt und man sieht, dass jede Kleinigkeit und jeder Fehler bestraft wird. Das ist das höchste Niveau. Wir müssen immer über 90 Minuten mit dem Kopf da sein und das fehlt uns als junge Truppe noch so ein bisschen. Wie gesagt, wir können nur daraus lernen.“

…auf die Frage, ob das heutige Spiel der Hauptgrund dafür war, dass Salzburg ausgeschieden ist: „Das ist eine schwierige Frage, wir haben immer von Spiel zu Spiel geschaut. Heute war das entscheidende Spiel und leider ist es uns nicht gelungen. Wir können jetzt nichts ändern. Wir haben alles gegeben, in unserem Stadion, mit unseren Fans, am Ende hat es nicht gereicht. Die Kleinigkeiten wurden einfach wie von einer richtigen top Mannschaft bestraft.“

Alexander Schlager (Spieler Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: „In so einem Moment, wo es um so viel geht, kurz vor Schluss auszuscheiden tut extrem weh. Man kann es gar nicht beschreiben in Worte. Wir müssen die Lehren aus dem Spiel ziehen, so hart es ist. Wir haben vor allem die letzten 20 Minuten viele Dinge einfach nicht mehr richtig gemacht und das ist eine Mannschaft, die mit richtig guten Spielern in der Offensive gespickt ist, was sie auch unter Beweis gestellt haben. Wir werden unsere Lehren daraus ziehen und es dann in der Zukunft besser machen.“

…über seine Gedanken beim 1:3: „In so einem Moment trifft eigentlich alles zusammen. Ich war wütend, war enttäuscht, war eigentlich alles gleichzeitig. Es war nicht notwendig, wie das dritte Tor zustande gekommen ist. Vielleicht haben wir ein bisschen zu früh angefangen, das Ergebnis zu verwalten. In der ersten Halbzeit hatten wir viele Umschaltmöglichkeiten, wo wir dann nicht die richtige Entscheidung getroffen haben im offensiven Bereich. In Summe war es leider nicht genug.“

…über das erste Gegentor: „Es ist unfassbar komisch. Es war eine sehr gute Ecke. Ich sehe die Leute reinlaufen, weiß nicht, ob einer noch hinkommt mit dem Kopf oder nicht, der Ball geht durch und an mir vorbei. Das geht so schnell, dass ich fast nicht reagieren kann, ich muss aber die Position einnehmen, weil ich eigentlich davon ausgehe, dass ein Spieler mit dem Kopf drankommt.“

Gerhard Struber (Trainer Red Bull Salzburg):
…über das Spiel: „Am Ende ist es schon ein sehr bitterer Moment. Speziell, wenn man es am Ende realisieren muss, dass wir es einfach nicht drüber bekommen haben. Wir haben heute einfach gegen diese Mannschaft und speziell gegen di Maria nicht immer das Rezept gefunden, es so weg zu verteidigen, wie es das braucht gegen eine Mannschaft auf dem Level. Es ist ein schmerzhafter Moment, das zu realisieren für unser ganzes Team, die Jungs sind sehr enttäuscht. Es ist ein Learning Moment und eine echt schmerzhafte Situation für alle beteiligte. Ich glaube, man darf der Enttäuschung schon auch einen Raum lassen. Jetzt gehen wir alle in den Urlaub und haben genug Zeit auch, um am Ende das gut zu verarbeiten, aber jetzt ist es im Moment schmerzhaft für uns alle. Wir haben uns wahnsinnig viel vorgenommen für das Spiel und auch gute Momente gehabt, ob es über das Umschaltspiel oder unser Positionsspiel war. Es hat einfach Phasen gegeben, wo man gemerkt hat wie stark der Verein aus dem ersten Topf ist und wir gemeinsam mit viel Mentalität es geschafft haben, das weg zu verteidigen. Ganz am Ende hat es dann nicht mehr gereicht. Es ist schmerzhaft und gleichzeitig eine riesige Chance für meine junge Mannschaft, aus der Erfahrung zu lernen und zu reifen.“

…über die Gegentore: „Beim letzten sieht man einfach die Qualität, die in dieser Mannschaft drinnen ist, auch vom Timing, der Passgenauigkeit und der Kreativität. Ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit zu leicht die Tore weggegeben. Speziell bei einem Standard ist es ärgerlich, wenn man den nicht gleich wegverteidigt. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, wer den geschossen hat, da kommt von di Maria einfach was ganz Besonderes. Beim zweiten Tor geben wir zu leicht in einem Umschaltmoment den Ball weg. In vielerlei Hinsicht sind das Momente des Lernens und des Reifens, wo wir in Zukunft das besser machen.“

…auf die Frage, was seine Bilanz aus dem Herbst ist: „Das ist kurz nach so einem Spiel nicht einfach, eine Bilanz zu machen. Ich denke, dass wir aufgrund der Situation, die sehr, sehr herausfordernd war, im Team es gut hinbekommen haben, in der Meisterschaft Winterkönig zu sein. Wir haben uns natürlich gewünscht, dass wir in einer schweren Gruppe auch international überwintern. Das haben wir jetzt nicht realisiert und das tut natürlich weh. Da müssen wir noch einmal genau hinschauen, was die Probleme waren und was uns nicht gelungen ist. Ich finde, dass wir leistungsmäßig immer wieder auf Augenhöhe, die besonderen Momente haben uns aber gefehlt.“

Roger Schmidt (Trainer Benfica Lissabon):
…über das Spiel: „Ich habe immer daran geglaubt. Ich glaube, dass wir ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht haben. Wir haben uns viele gute Chancen herausgespielt, viele klare Chancen und sind in Führung gegangen. Wir hätten das Spiel am Anfang der zweiten Halbzeit entscheiden können mit zwei Großchancen aus kurzer Distanz. Dann kam Salzburg so ein bisschen aus dem Nichts zurück und dann war es ein schweres Spiel. Wir mussten immer aufpassen, dass wir keinen Konter bekommen aber auch selber nach vorne spielen. Auch da konnten wir uns fußballerisch bis in den Sechzehner vorarbeiten und Chancen erspielen. Am Ende haben sie es immer noch irgendwie verteidigt. Alex Schlager ist fantastisch, wie er antizipiert hat und einige große Chancen entschärft hat. Deswegen mussten wir bis zur letzten Sekunde warten. Aus meiner Sicht war es letztendlich auch verdient.“

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