Toni Polster: "Bei Rapid wird viel zu kompliziert gespielt"
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Toni Polster: "Bei Rapid wird viel zu kompliziert gespielt"

Der ÖFB-Rekordtorschütze war zu Gast bei der Sky-Sendung "Talk & Tore" und sprach über die Situation der Wiener Klubs und die Euro 2024.

Wir haben eine gute Mannschaft und einen Spielstil, der sicher unangenehm ist. Frankreich ist der große Favorit. Wenn alle fit sind, sind wir gut aufgestellt und ich hoffe, wir können die Gruppe überstehen

Polster zur Euro-Gurppe

Toni Polster (ÖFB-Rekordtorschütze):
…über seine Freundschaft zu Andreas Herzog: „Andi hat nicht nur Freunde gehabt, ob in der Nationalmannschaft oder im Verein. Ich wusste, wenn der Andi funktioniert, funktioniere ich auch. Daher habe ich Andi immer verteidigt. Am Anfang war er ein kleiner Bub, als er zum Nationalteam gekommen ist, dann haben wir ihn zum richtigen Mann gemacht.“

…über Stürmer in der österreichischen Bundesliga: „Torjäger sind rar gesät und sie kosten auch sehr viel. Daher sucht man in Österreich junge Spieler, die den ersten oder zweiten Profivertrag unterschreiben, um diese dann ins Ausland zu bringen. Dafür ist die österreichische Liga ein richtig gutes Sprungbrett.“

…über den FK Austria Wien: „Es ist finanziell eine schwierige Situation für die Austria. Es ist keine leichte Situation für die Spieler und für den Verein. Ich hoffe, dass alles gut geht und die Austria nicht aus dem österreichischen Fußball verschwindet. Das wäre eine Katastrophe. Ich wünsche mir, dass sie die finanzielle Lage in den Griff bekommen und bis dahin muss man eben kleinere Brötchen backen.“

…über seinen Top des Herbstes: „Klagenfurt und Hartberg. Sie sind immer unterschätzt, nie gesetzt in der Meistergruppe und doch scheinen sie dort auf und sind souverän. Klagenfurt schafft es jetzt schon ein paar Jahre, in die Meistergruppe zu kommen. Da ist es keine Überraschung, obwohl man hört, sie haben kein Geld und können keine Spieler holen.“

…über den FC Red Bull Salzburg: „Sie sind sicher nicht mehr so stark, wie in den vergangenen Jahren. Sie sind dieses Jahr zu packen, wenn eine Mannschaft konstant agiert und ihren Weg geht. Sturm und LASK haben die Qualität und den Kader, dass sie das können.“

…über Peter Pacult: „Mich freut es, wenn ein Trainer der älteren Generation Erfolge hat. Es sind die Laptop-Trainer modern und Peter Pacult zeigt, dass es mit einem erfahrenen Trainer auch gut geht und man Erfolge haben kann. Ich glaube nicht, dass er sich viel ändert. Er ist ein Vulkan, der jederzeit ausbrechen kann.“

…über die Wiener Klubs: „Bei der Austria ist es finanziell eng, man kann sich die großen Sprünge nicht leisten. Man muss auf die Jungen gehen. Ich kenne Stripfing und die Young Violets, da sind welche dabei, die man brauchen und auch ins kalte Wasser schmeißen kann. Bei Rapid hat man gesehen, es wird viel zu kompliziert gespielt, es fehlen die flüssigen Abschlüsse. Am Sechszehner ist man mit seinem Latein am Ende. Man rackert und kämpft, aber wenn Burgstaller nicht trifft, ist es schon aus.“

…über den SC Austria Lustenau: „Der Hoffnungsschimmer kann nur heißen: Punkteteilung. Abschreiben würde ich sie noch nicht. Wenn sie zwei, drei Verstärkungen finden im Winter, könnte es sich mit der Punkteteilung ausgehen. Wenn sie mit diesem Kader zusammenbleiben, wird es ganz schwer.“

…über die Gruppenauslosung zur Europameisterschaft: „Wir haben eine gute Mannschaft und einen Spielstil, der sicher unangenehm ist. Frankreich ist der große Favorit. Wenn alle fit sind, sind wir gut aufgestellt und ich hoffe, wir können die Gruppe überstehen.“

…über den Wechsel von Marko Arnautović zu Inter Mailand: „Ich weiß nicht, ob er sich da etwas Gutes getan hat. Natürlich, wenn der Champions-League-Sieger Inter Mailand kommt, ist es immens verlockend. Er wird aber kaum von Anfang an Spiele bestreiten. Er wird wenig Spielzeit bekommen, daher weiß ich nicht, ob es gut ist. Möglicherweise wird er auch nicht bei der Europameisterschaft in der Startelf stehen. Er ist aber unheimlich wichtig und ich wünsche ihm, dass er viele Minuten bekommt.“

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