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Olympia 2024: IOC will russische Athlet:innen zulassen

Für den Fußball mag die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees nicht hochrelevant sein, insgesamt könnte es aber weitreichende Folgen haben.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) empfiehlt, die ausgeschlossenen Athlet:innen aus Russland bzw. Belarus wieder an Bewerben teilnehmen zu lassen. Es ist nicht Sache der Regierungen zu entscheiden, welche Athleten an welchen internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen“, hieß es in einem IOC-Statement. Die olympischen Sommerspiele in Paris 2024 könnten also mit Russland und Belarus stattfinden - allerdings ergeht die Einladung an die Nationalen Olympischen Komitees erst Ende Juli 2023. Es ist eine extrem komplizierte Situation, in der sich jeden Tag, jeden Monat etwas verändern kann“, sagt der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach.

 

Kritik und Zuspruch

Die Entscheidung zieht Kritik nach sich. Wladimir Klitschko, 1996 Box-Olympiasieger und Bruder des Kiewer Bürgermeisters, erklärt auf Twitter: "Diese Entscheidung verseucht den olympischen Geist und ist wie dieser Krieg: ein Unsinn." Ebendort ortet Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki am Dienstagabend: „Wir werden alles tun, was wir können, um sicherzustellen, dass der Sport frei von russischem Einfluss bleibt." Für die deutsche Innenministerin Nancy Faeser sei diese Entscheidung ein "Schlag ins Gesicht", es gebe "keinerlei Grund für die Rückkehr Russlands in den Weltsport." Aber auch Russland ist nicht zufrieden. "Die verkündeten Parameter und Kriterien der Rückkehr von Russen zu den internationalen Starts sind absolut unzumutbar“, teilte Russlands Nationales Olympisches Komitee (NOK) mit. 

Länder aus Asien, Afrika, Südamerika oder Ozeanien wären Befürworter der Rückkehr. Österreichs ÖOC-Generalsektretär Peter Mennel meinte im Februar im 'Standard': "Der Grundgedanke der Olympischen Spiele und des internationalen Sports ist, politische Spaltungen und Aggressionen nicht zu vertiefen. Die Athletinnen und Athleten sollen nicht leiden." Aber: "Wer den Krieg aktiv unterstützt, wird nicht teilnehmen dürfen."

In Bezug auf Fußball wird Russland (und noch weniger Belarus) keine Rolle spielen. Europa ermittelt die Teilnehmer im Rahmen der U21-EM (mit der Ukraine), die Frauen spielen in der Nations League ab Herbst um das olympische Fußballturnier. Neben Frankreich nehmen nur zwei weitere europäische Länder teil. Bei den Herren sind es drei plus Frankreich. Aus den UEFA-Bewerben sind die Klubs bzw. Nationalteam aus Russland und Belarus nach wie vor ausgeschlossen.

 

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