
Tod der Queen hinterlässt Spuren im Sport - Unsicherheit um Spiel zwischen Chelsea und Salzburg
Update: Der englische Fußball wird am Wochenende pausieren, um das Spiel zwischen Chelsea und Salzburg besteht weiter Unsicherheit
Der Tod von Queen Elizabeth II. hinterlässt seine Spuren auch im Fußball. Bereits gestern wurde quer durch Europa Schweigeminuten eingehalten, dabei wird es allerdings nicht bleiben. Das Protokoll sieht eine zehntägige Staatstrauer vor, am Ende soll das Begräbnis erfolgen - genaue Details werden noch ausgearbeitet.
In Statements der britischen Fußballverbände und Ligen folgte am Freitag ein bereits erwarteter erster Schritt: am kommenden Wochenende werden keine Fußballspiele stattfinden - nicht nur bei den Profis, sondern auch im Jugendbereich. Die Premier League kündigt an, dass die geplante Runde (inklusive Montagsspiel) als "Zeichen des Respekts" verschoben wird - für die Zeit danach sollen weitere Updates folgen. Für die Zeit danach gibt es noch keine konkreten Informationen. Die Entscheidung wurde gemeinsam mit der englischen Football Association getroffen, die seit jeher eng mit der Royal Family verbunden ist. Der Enkel der Queen, Prince William, ist derzeit Präsident der FA - UEFA-Präsident Aleksander Čeferin übermittelte ihm in einem Statement gestern Beileidsbekundungen.
Unsicherheit um Salzburg-Spiel
Auch für einen österreichischen Verein sind die Entwicklungen relevant: Red Bull Salzburg wäre in der Champions League eigentlich am kommenden Mittwoch (14.9.) in London beim FC Chelsea zu Gast. Eine Stellungnahme der UEFA steht noch aus - ob das Spiel wie geplant stattfinden kann, ist jedenfalls fraglich.
Update 9. September 17:00:
Das zuständige Ministerium deutete bereits gestern an, dass die Entscheidung über Verschiebungen den einzelnen Sportverbänden überlassen wird. Viele haben sich seitdem für diesen Schritt entschieden, einige andere nicht - beispielsweise Rugby. Die Entscheidung über Spiele unter der Woche liegt somit wieder im Bereich der Football Association und der Vereine - erst danach bei der UEFA, die sich dann um eine einvernehmliche Lösung mit den jeweiligen Gegnern bemühen muss. Betroffen wären wahrscheinlich nur jene Spiele, die in England oder Schottland stattfinden sollen. Pressekonferenzen der Premier League Klubs wurden heute reihenweise abgesagt - der FC Chelsea hätte heute sonst eigentlich seinen neuen Trainer Graham Potter vorgestellt.
Der schottische Klub Rangers FC gab am Freitag an, dass das Champions-League-Spiel am Dienstag in Glasgow gegen Napoli nach aktuellem Stand wie geplant stattfinden würde. Gespräche zwischen UEFA, den Rangers und der schottischen Polizei würden derzeit laufen. Daneben macht der Verein aber noch ein anderes Fass auf: es wird erwartet, dass die Polizei in den nächsten Tagen an die Grenzen ihrer Kapazitäten stößt. Das Begräbnis der Queen soll wohl am 19. September stattfinden und eine große Präsenz von Sicherheitskräften erfordern, bereits in den Tagen zuvor erfolgt eine Aufbahrung und Prozession durch London - inwiefern das bereits unter der Woche zum Problem wird, ist nicht absehbar.
Als mögliche Ausweich-Location wurde das Aviva Stadium in Dublin, Irland genannt.
Für den Umgang mit internationalen Bewerben während der Staatstrauer gibt es keine Präzedenz, anders als für nationale Veranstaltungen. Zwei historische Beispiele: nach dem Tod von George VI. - dem Vater von Elizabeth II. - im Jahr 1952, wurde zwar Fußball gespielt, andere Sportarten aber nicht. Nach dem Tod von Princess Diana im Jahr 1997 wurde ein für denselben Tag angesetztes Premier League Spiel verschoben. In der Folge wurden weitere Fußballspiele neu angesetzt, um nicht mit dem Begräbnis zusammenzufallen.