Foto: © Screenshot Sky Sport Austria

VAR-Check: ÖFB sieht Fehler bei Okafor-Tor ein [Exklusiv]

Das Führungstor der Salzburger durch Noah Okafor ist durch eine Abseitsstellung entstanden. Der VAR hat dies jedoch nicht gesehen. Der ÖFB gesteht nun einen Fehler ein.

++ 90minuten.at PLUS – ein VAR-Check von Michael Fiala ++

 

Grundsätzlich gilt: Durch den VAR wird der Fußball fairer. So auch in Österreich. Insgesamt erkennt man durch den Videoassistenten mehr Fehlentscheidungen und kann diese korrigieren. Ärgerlich ist es jedoch dann, wenn genau dieser eine offensichtliche Fehlentscheidung trifft. So ist es auch an diesem Spieltag leider wieder passiert.

Doch was ist genau passiert? Noah Okafor brachte die Salzburger gegen WSG Tirol in der 13. Minute in Führung. Eines war schnell klar: Es war eine extrem knappe Entscheidung, ob der Pass auf Okafor nicht bereits eine Abseitsstellung mit sich brachte. Ein klarer Fall für den VAR, der nach Beratung entschied, das Tor zu bestätigen.

 

Schiri-Boss ist hier mit dabei ...

Dem nicht genug, strahlte Sky Sport Austria dann nach dem Match Bilder aus, die zeigten, wie der VAR gemeinsam mit Schiri-Boss Robert Sedlacek die Bilder in der Pause noch einmal kontrollierten und wohl zu der Meinung kamen, dass es doch eine Abseitsstellung gegeben hat. Also hätte der so wichtige Führungstreffer der Salzburger nicht zählen dürfen.


90minuten.at fragte heute beim ÖFB, der für das Schiedsrichterwesen zuständig ist, nach, und bekam folgende Antwort: „Es kam in dieser Situation leider zu einer falschen Einschätzung. Nach Analyse der Bilder befand sich der Torschütze von RBS knapp aber doch im Abseits“, bestätigte der ÖFB einen Fehler.

"So lange Menschen Entscheidungen treffen, kann es zu menschlichen Fehlern kommen, das ist hier leider passiert." - ÖFB

In der Stellungnahme heißt es weiters: „Der VAR hat in der Drucksituation, eine schnelle Entscheidung zu gewährleisten, die Abseitslinie gemäß der definierten Parameter nicht korrekt gezogen, dementsprechend wurde diese falsch interpretiert und dem Schiedsrichter fälschlicherweise mitgeteilt, dass das Tor korrekt ist. Die Situation wurde bereits in der Halbzeit gemeinsam mit dem VAR Instruktor aufgearbeitet und der Fehler entsprechend bemerkt. Anmerkung: Ein aktives Eingreifen des VAR-Instruktors im laufenden Spiel ist gemäß der internationalen IFAB-Richtlinien nicht erlaubt.“

Schlussendlich meint der ÖFB gegenüber 90minuten.at noch: „So lange Menschen Entscheidungen treffen, kann es zu menschlichen Fehlern kommen, das ist hier leider passiert.“ Und weiters: „Es wird in den Schiedsrichter-Seminaren, die heute und kommende Woche stattfinden, eine eingehende Analyse stattfinden und Fehler konstruktiv aufgearbeitet, um Fehler in Hinkunft zu vermeiden.“

Fazit: Fehler passieren und sind menschlich. 90minuten.at ist es zudem wichtig festzustellen, dass hier nicht einzelne Schiedsrichter an den Pranger gestellt werden sollen. Vielmehr ist es die Struktur im Hintergrund, die seit Jahren immer wieder Grund für Kritik bietet. 90minuten.at hat dazu regelmäßig berichtet. Besserung ist leider wieder einmal nicht in Sicht. Insofern sind die ausführenden Personen nur das Symptom einer Struktur, die mit einer Profiliga nicht mithalten kann.

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