Kevin Danso: "Der FCA hat sich nicht an sein Wort gehalten"
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Kevin Danso: "Der FCA hat sich nicht an sein Wort gehalten"

Der ÖFB-Legionär kann nun endlich den FCA verlassen, kritisiert dennoch den Bundesligisten.

Nach einem langen Hin und Her kann ÖFB-Legionär Kevin Danso nun endlich den FC Augsburg verlassen. Für rund sieben Millionen Euro wechselt es zu RC Lens in die Ligue 1. In den vergangenen Wochen hagelte es allerdings heftige Kritik vom FCA. Für den 22-Jährigen war es eine Geduldsprobe. Der Bundesligist sprach von einem Trainingsstreik und auch öffentlich wurde er immer wieder von Augsburg kritisiert.

Nachdem der Transfer zum französischen Erstligisten durch ist, schildert Danso seine Sicht der Dinge. Zu Beginn meinte der ÖFB-Legionär, dass er dem FC Augsburg "immer dankbar dafür sein, dass ich dort Profi werden durfte." Dennoch fügte er hinzu: "Trotzdem passten unsere Vorstellungen schon früh nicht mehr zusammen. Das zeigen die Leihgeschäfte nach Southampton und Düsseldorf und eindeutige Signale, mit mir nur als Backup in der Innenverteidigung zu planen. Ich bin aber jung und ehrgeizig und will spielen! Deshalb wollte ich einen Neustart bei einem Verein, der mir vertraut und der voll auf mich setzt. Das habe ich den Verantwortlichen des FCA auch frühzeitig gesagt."

Daraufhin meinte Danso: "Bei einem persönlichen Gespräch wurde mir mitgeteilt, dass ich weder noch einmal verliehen werden soll, noch an einen Bundesligisten abgegeben werde. Es wurde mir aber versprochen, dass man sich mit einem Transfer beschäftigen wird, wenn sich ein Verein aus dem Ausland für mich interessiert. Diese Bedingungen habe ich respektiert und akzeptiert."

Allerdings soll sich der FCA nicht korrekt verhalten haben: "Umso frustrierender war es, dass die Verantwortlichen des FC Augsburg zuerst weder auf Kontaktaufnahmen noch auf ein konkretes Angebot vom RC Lens reagiert haben. Der FCA hat sich nicht an sein Wort gehalten und mich nicht ernst genommen. Dies hat zu Frustration und mentalen Blockaden geführt."

Zum Trainingsstreik sagte er: "Ich habe dem Trainer und dem Manager gesagt, dass ich mich dadurch körperlich und geistig nicht in der Lage fühle, Fußball zu spielen. Statt auf die Situation einzugehen und gemeinsam eine Lösung zu suchen, wurde ich aus dem Trainingslager nach Hause geschickt. Von einem erzwungenen Wechsel kann also nicht die Rede sein."

Nach dem Abenteuer in Augsburg freut sich der ÖFB-Legionär auf seine neue Aufgabe:  "Ich bin dem RC Lens sehr dankbar, dass der Klub von Beginn an meinen Rücken gestärkt, zu mir gehalten und die nötige Geduld aufgebracht hat, bis der Transfer zustande gekommen ist. Ich möchte jetzt nach vorne schauen und das tun, was ich liebe: Fußball spielen."

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