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Ethikkomitee leitet Verfahren gegen Rapid ein

Wie die Bundesliga bekannt gibt, wird wegen des sexistischen Banners im Vorfeld der Rapid-Partie gegen Hartberg ein Verfahren eröffnet. Zudem gab es auch Kritik an den Hütteldorfern durch ÖFB-Boss Leo Windtner.

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"Sexistische und frauenfeindliche Parolen, wie sie zuletzt im Stadion des SK Rapid angebracht wurden, sind mit aller Entschiedenheit zu verurteilen, zumal sie die Grundregel des Respekts im Fußball und auch in unserer Gesellschaft klar verletzen. Ebenso konterkarieren sie die umfassenden Bemühungen und Förderungen für den Frauen- und Mädchen-Fußball in Österreich", ließ ÖFB-Präsident Leo Windtner am Dienstag wissen. Er drückte auch die Hoffnung aus, die Bundesliga würde entsprechend reagieren. Das wird das Ethikkomitee auch tun.

 

Verfahren gegen Rapid

Ebenfalls am Dienstag erfolgte per Aussendung die Information vonseiten der Liga, dass sich die Bundesliga "sich in aller Deutlichkeit von dem geschmacklosen Transparent im SCR-Fansektor." sitanziert. Weiters heißt es:  "Wir bekennen uns zu Werten wie Toleranz, Vielfalt und Offenheit und sind stolz darauf, dass der Fußball jeden Tag einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit, zur Integration und zum Zusammenhalt liefert. Leider kommt es aber auch zu Vorfällen, von denen jeder einer zu viel ist. In erster Linie ist Präventivarbeit zu leisten, um Bewusstseinsbildung zu schaffen (bspw. haben der ÖFB und die Bundesliga im Juni 2019 eine Homophobie-Ombudsstelle initiiert) und als letztes Mittel sind auch Repressionen möglich.

Darüber hinaus befädnen sich der ÖFB und die Bundesliga seit letztem Herbst in einem Evaluierungsprozess zu diskriminierenden Vorfällen und dem Umgang mit diesen, auch auf Basis des seit Juli 2019 bei UEFA-Spielen zur Anwendung kommenden 3-Stufenplans. Dabei sei es wichtig, gemeinsam mit allen am Fußball Beteiligten ab der neuen Saison nachhaltig Veränderungen herbeizuführen.

 

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Die Bundesliga schreibt begründend: "Am heutigen Tag hat das Ethikkomitee der Österreichischen Fußball-Bundesliga im Zusammenhang mit dem im Rahmen des Meisterschaftsspiels SK Rapid Wien gegen TSV Prolactal Hartberg vom 21.06.2020 im Bereich des Block West angebrachten Spruchbandes von Amts wegen ein Verfahren eingeleitet. Geprüft wird, ob der Klub die im Leitbild festgelegten Grundwerte der Bundesliga und somit das Ansehen und den Ruf des Verbandes gefährdet oder verletzt hat (§ 4 Abs. 1 VfO-Ethikkomitee). Der Klub wurde zur Stellungnahme aufgefordert, ein Verhandlungstermin ist aktuell noch nicht anberaumt."

 

Über das Ethikkomitee

Das Ethikkomitee der Österreichischen Fußball-Bundesliga wird über Antrag oder von Amts wegen tätig, wenn die für die Bildung gegenseitigen Vertrauens wichtigen Grundwerte - insbesondere der Seriosität, Glaubwürdigkeit und Fairness - verletzt wurden bzw. werden oder wenn jemand durch unsachliche Kritik, Beleidigung oder Provokation dem Ansehen der Österreichischen Fußball-Bundesliga in der Öffentlichkeit schadet.

Entscheidungen des Ethikkomitees sind verbandsintern endgültig und unanfechtbar. Es besteht jedoch die Möglichkeit, das Ständige Neutrale Schiedsgericht anzurufen.

Satzungsmäßige Aufgaben:

  • Überwachung der Einhaltung und Durchsetzung der Grundwerte und Ziele des Leitbildes der Österreichischen Fußball-Bundesliga sowie der partnerschaftlichen Begegnung der Mitglieder untereinander und nach außen.

Mitglieder:

  • Dr. Wolfgang Pöschl (Vorsitz)
  • Univ.-Prof. Dr. Gerhard Luf
  • Dir. Gerhard Marischka
  • RA Dr. Michael Rohregger
  • Dr. Hans Rzeszut

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