Christoph Baumgartner: "Man muss schauen, inwieweit der Spieler bereit für den Schritt ins Ausland ist"

Der Hoffenheim-Stürmer spricht in einem Interview über die abgelaufene Saison und über seine österreichischen Mannschaftskollegen.

Christoph Baumgartner, Stürmer bei der TSG Hoffenheim, spricht in einem Interview mit der Heute über...

...eine Zeugnisnote der abgelaufenen Saison: "Puh, eine Zwei plus eventuell (grinst). Es war ja mein erstes richtiges Profi-Jahr: Ich habe sieben Tore erzielt und fünf Assists gegeben - darüber bin ich schon sehr glücklich. Aber wer die Spiele gesehen hat, weiß auch, dass sogar noch ein paar Treffer mehr möglich gewesen wären. Mit dem Erreichen des direkten Europacup-Platzes war es auch für die ganze Mannschaft eine super Saison. Ich kann zufrieden sein."

...seine Lieblingsposition: "Grundsätzlich bin ich schon sehr gern auf der Zehn. Ich mag es, frei schwimmend zu sein. Ein Zehner, der sich gut in den Räumen bewegt, ist für den Gegner schwer zu kontrollieren. Wenn ich als Mittelstürmer auflaufe, habe ich meist einen direkten Gegenspieler im Rücken. Da tu ich mir noch ein bisschen schwer. Ich komme lieber von hinten und versuche, bei der Ballannahme Tempo aufzunehmen, auf die Abwehrkette zuzugehen. In solchen Situationen habe ich Spaß."

...sein sportliches Vorbild: "Kevin de Bruyne ist für mich ein Topspieler auf dieser Position. Er verkörpert genau das, was als Zehner gefragt ist. Er hat eine extrem gute Orientierung, bewegt sich immer gut in den Räumen. Deshalb schaut es bei ihm oft sehr einfach aus, was er macht. Die Wahrheit ist aber, dass er sich einfach vor der Ballannahme schon perfekt positioniert und genau weiß, was er vorhat."

...die verschobene EM und die Chance bei dem Turnier dabei zu sein: "Das wird von mir abhängen. Wenn ich eine weitere gute Saison spiele, ist es sicher ein Vorteil, weil ich dann noch ein Jahr Zeit hätte, mich im Profi-Fußball zu etablieren und nun auch im Klub internationale Erfahrung sammeln kann."

...das Spielen im Ausland: "Es ist kein Muss. Man muss es von Fall zu Fall gesondert sehen, zumal es auch Gegenbeispiele gibt. Man muss schauen, inwieweit der Spieler bereit für den Schritt ins Ausland ist. Es ändert sich nämlich nicht nur der Klub, sondern auch das gesamte Umfeld: Man ist von daheim weg, sieht seine Familie und Freunde nicht mehr täglich. Das sind Komponenten, die man miteinbeziehen muss. Für mich war es der richtige Weg, ich würde es wieder so machen. Bei Hoffenheim habe ich sofort eine hohe Wertschätzung gespürt, auch die Umgebung ist ähnlich wie bei mir daheim in St. Leonhard am Hornerwald im Waldviertel. Es ist ruhig, man hat Top-Bedingungen und kann sich aufs Kicken konzentrieren."

...die österreichischen Mannschaftskollegen: Wenn ich in der Kabine mit den Deutschen so rede wie mit Flo oder Poschi, wird es für sie schwer, uns zu verstehen. Es ist schon cool, wenn wir mal zu dritt am Tisch sitzen und loslegen können. Da rennt der Schmäh (lacht)."

 

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