"Auf der einen Seite stehen etwa teilweise tolle Spiele in Europa, auf der anderen Seite lacht zum Jahreswechsel wieder einmal Meister Salzburg von der Tabellenspitze, obwohl der Kick kaum anzusehen ist."
Und im Klubfußball der Herren? Auf der einen Seite stehen etwa teilweise tolle Spiele in Europa, am Ende schleppte sich nur Sturm, mit all dem Glück, das man letztes Jahr nicht hatte, auf Rang drei. Aber auf der anderen Seite lacht zum Jahreswechsel wieder einmal Meister Salzburg von der Tabellenspitze, obwohl der Kick kaum anzusehen ist. Klar, lässig, dass Markus Schopp mit dem TSV Hartberg super performt und der LASK im neuen Stadion wieder in die Spur findet. Andererseits kennen Rapid nach dem x-ten Neustart und die Austria mit der nächsten wirtschaftlich-katastrophalen Bilanz die Tabellenspitze nur noch vom Hörensagen. Und auch eine Liga weiter darunter gibt es den GAK, rund um den DSV Leoben wird gerade ermittelt, als sei es 2007.
Jahrelang bergauf
Vor 15 Jahren war Österreichs Fußball oftmals eine Lachnummer. Das Nationalteam ein Jausengegner, die Klubs erkickten peinliche Europacup-Auftritte, über das damalige Standing des Frauenfußballs spricht man heutzutage wohl besser überhaupt nicht. Menschen mit Herz, Hirn, Geld, ein bisschen Zufall und Visionen – sowie natürlich der Portion Wahnsinn – führten Österreichs Nationalteams (unter Marcel Koller) sogar an die Top 10 heran, Champions League ist die Regel, nicht mehr die Ausnahme; genauso übrigens wie altbackene (Klub-)Stadien. Klarerweise hilft die Verbreiterung des europäischen Bewerbsfelds, genauso wie mehr Geld im Fußball generell. Erreicht hat man das schon noch selber, die Regeln gelten ja von Spitzbergen bis Sizilien.
Allerdings gibt es eben die erwähnten Dämpfer. Es ist bei weitem nicht alles Gold, was glänzt. Sich auf dem gegenwärtigen Erreichten auszuruhen, wird nicht funktionieren. Denn wenn ein kleines Land wie Österreich bei den Großen mitspielen kann, können das andere natürlich auch. Es heißt am Ball bleiben, die aufgezeigten Grenzen anerkennen, daraus die richtigen, individuellen Schlüsse zu ziehen und 2024 alles dafür zu geben, dass weiter verbessert wird.