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Momentum am Montag: #BlackLivesMatter - Fußballer setzen starke Zeichen

Gerade in den letzten Wochen wurde viel über den gesellschaftlichen Wert von Fußball diskutiert. Marcus Thuram, Jadon Sancho und Achraf Hakimi und am Samstag bereits Weston McKennie zeigen, dass er einen Wert hat.

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Deutsche Bundesliga-Kicker nutzen ihre mediale Präsenz um sich mit #BlackLivesMatter zu solidarisieren. Das ist unser Momentum am Montag.

Marcus Thuram feierte sein Tor indem er sich hinkniete. Eine deutliche Anspielung an Football-Quarterback Colin Kaepernick, der dies 2016 tat, um gegen Polizeigewalt zu protestieren. Bereits am Samstag hatte Schalke-Kicker Weston McKennie eine Botschaft auf der Schleife. Dortmund-Hattrick-Schütze Jadon Sancho tat es ihm gleich, unterstützt von seinem Kollegen Achraf Hakimi, er zeigte aber beim Torjubel auf seinem Unterleiberl die Message „Justice for George Floyd“ - dieser war im Zuge eines Polizeieinsatzes getötet worden. Auf Twitter schrieb der Spieler: „Ein bittersüßer Moment für mich persönlich, da heute in der Welt wichtigere Dinge passieren, die wir ansprechen müssen und helfen, eine Veränderung zu machen. Gemeinsam sind wir stärker.“ Der gesellschaftliche Nutzen von Fußball war in den letzten Wochen während der Corona-Krise ständig Gegenstand von Diskussionen, die Kicker zeigten am Sonntag eindrucksvoll, dass es ihn gibt.

 

Politische Statement haben eine lange Geschichte

Es gibt einige ikonische Momente auf Einzelinitiative von Sportlern und Sportlerinnen, die sich in das Gedächtnis einbrennen. Etwa die geballte Faust der 200-Meter-Sprinter Tommie Smith und John Carlos, die sie 1968 bei den olympischen Spielen zeigten, um auf die Ungleichheit zwischen schwarzen und weißen Amerikanern hinzuweisen. Dann natürlich Kaepernick, der das 2016 auch tat. Oder 2019, als Superstar Megan Rapinoe sich klar gegen die Politik von US-Präsident Donald Trump aussprach. In einem Video sagte sie unter anderem: „Ich gehe nicht in das beschissene Weiße Haus.“ Dem folgte viel Aufregung, bei einer flammenden Rede nach dem Gewinn des WM-Titels erklärte sie Richtung Präsident, dem sie vorwarf, die Gesellschft zu spalten: „Ihr begegnet täglich Menschen in eurer Gemeinschaft. Wie könnt ihr sie besser machen, wie könnt ihr die Menschen um euch herum besser machen? Ja, wir treiben Sport, ja, wir spielen Fußball, ja, wir sind Athletinnen. Aber wir sind so viel mehr als das. Wir sind weiße Frauen und Schwarze Frauen und alles dazwischen.“

 

Verantwortung wahrgenommen

Wie reagierten Verantwortliche? Ex-Salzburg- und nun Gladbach-Coach Marco Rose meinte zu Thurams Torjubel: „Wenn man jetzt sagt, das man politische Botschaften im Sport nicht sehen möchte, muss ich ganz ehrlich sagen, wenn das eine Aktion war, um zu zeigen, dass man sich gegen Rassismus wehrt, was soll ich da dagegen sagen? Da stehe ich hinter meinem Jungen. Ich finde, wenn man sich öffentlich gegen Rassismus stellt, dann ist das schwer in Ordnung.“

Auch wenn im Profisport und vor allem im Fußball einige Dinge schief laufen, aufgedeckt durch die Corona-Krise, so zeigen diese Momente vom Wochenende: So hat der Fußball gesellschaftlichen Wert.

 

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