Launen und Events [Zuschauercheck Bundesliga, 3. Runde]

Die Zuschauer-Platzhirsche müssen den Rest der Bundesliga durchtragen, soll der Schnitt ansatzweise irgendwie Richtung 10.000 gehen. Das zeigt die 3. Runde der Admiral-Bundesliga ganz deutlich.

+ + 90minuten.at Exklusiv – Ein Zuschauercheck von Georg Sander + +

 

Auch die dritte Runde der Admiral Bundesliga zeigt, dass sich im Vergleich von vor der Pandemie zu nachher nichts Grundlegendes am Verhalten der Fans in Österreich ändert.

 

Zwei Mal mehr als 10.000

Die bestbesuchte Partie das Wochenende war beinahe logischerweise wieder einmal das Heimspiel des SK Rapid, zu Gast war der WAC. Die Hütteldorfer, sind bekanntlich durchwachsen in die Saison gestartet und auch schon das erste Heimspiel gegen Hartberg war für Hütteldorfer Verhältnisse schwach besucht. Das zeigt sich nun auch beim WAC-Match:  Der Gesamtschnitt der 15 Partien zwischen diesen beiden Teams in Hütteldorf seit dem Aufstieg der Lavanttaler (nicht berücksichtigt wurden Spiele mit Zuschauerbeschränkungen) beträgt rund 14.950. 13.100 sind da deutlich weniger. Man merkt also: Auch die Hütteldorfer leiden unter den Corona-Auswirkungen, ein Minus von mehr als 10 Prozent. 

Tendenziell eher positiv die Entwicklung in Salzburg: Den zweiten Zehntausender knackte Red Bull Salzburg beim prognostizierten Preisschießen gegen die Wiener Austria. Das blieb zwar aus, den Arbeitssieg sahen aber 11.800 Fans. Es war das die 14. Partie in Wals-Siezenheim gegen die Veilchen seit 2013/14, von den 13 vorangegangen kamen nur drei Mal mehr. Interessant, muss man doch bedenken, dass die Veilchen im Gegensatz zu dem anderen Wiener Verein oder Sturm ja gerade in den letzten Jahren alles andere als ein Gegner im Kampf um den Titel waren. Es wird spannend zu beobachten sein, wie und ob sich die Trends in Wien und Salzburg fortsetzen werden.

 

Sturm leicht unter 10.000, WSG schwach, Ried ok

Der SK Sturm hatte den SCR Altach zu Gast, 8.504 Fans sahen den samstäglichen Heimsieg. 17 Mal fand diese Begegnung in der Bundesliga zwischen 2006 und 2009 bzw. 2014 und heute ohne Zuschauerbeschränkungen statt. Der Schnitt dieser Begegnungen liegt bei 9.182 – die 8.504 liegen also etwas darunter, aber es kamen nur sechs Mal mehr als 10.000 Fans, zu dieser Paarung, vier dieser Partien datieren aus den Nullerjahren. Zieht man nur die letzten Jahre ab 2014 heran, beträgt der Schnitt dieser elf Partien knapp mehr als 8.300.

Am wenigsten Fans kamen mit 2.250 zum Heimspiel der WSG Tirol gegen den LASK, man würde sich ja wünschen, dass die Wattener mehr Besucher hätten, aber das wird wohl nicht mehr passieren. Die SV Ried begrüßte die Admira, 3.180 Besucher kamen. Ein normaler Wert im Innviertel, mehr ist dazu kaum zu sagen.

 

Klagenfurt und das Event

Am Sonntag spielte Real Madrid gegen den AC Milan im Wörtherseestadion, ausverkauft. Dass das Spiel zwischen der sonst im Stadion kickenden Austria aus Klagenfurt und dem TSV Hartberg wohl eher nicht ausverkauft werden sein würde, hätte man sich vorstellen können. 3.129 kamen gegen die Steirer, David Alaba und Real Madrid gegen den großen AC Milan wollten dann doch ein paar mehr sehen. Das Kärntner Derby gegen den WAC in Runde 1 hatte um 10.000 mehr als das zweite Bundesligaheimspiel der Austria – erst am 28. August können die Klagenfurter Fans (gegen die WSG Tirol) dann wieder in der Liga beweisen, ob die Wahrheit beim Zuschauerschnitt eher Richtung WAC-Spiel geht oder Richtung TSV.

 

More of the same

Die Fans beweisen auch am vergangenen Wochenende: Sie lieben, wen sie immer liebten. Es wirkt wie more of the same, wenn zu den kleinen Klubs eben nur sehr wenige kommen und zu den großen sehr viele. Das klingt zwar logisch, aber – das zeigte die Pandemiezeit – Fans sind für das Kerngeschäft des Fußballs unglaublich wichtig. Da müssen sich die Verantwortlichen in der fußballerischen Peripherie schon auch fragen, ob sie die richtigen Maßnahmen treffen, um Fans anzulocken – Real hin, Milan her.

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