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Österreich vs. Schweiz um einen Fixplatz [UEFA-Fünfjahreswertung]

Sturm gewinnt auch das zweite Spiel gegen Slovan, die Schweiz schnappt sich dennoch Platz 12. Es geht um einen Fixplatz in eine Gruppenphase.

+ + 90minuten,at PLUS - Von Georg Sohler + +

 

Der SK Sturm feiert mit dem Achtelfinaleinzug der Europa Conference League den größten Europacup-Erfolg seit 2001. Erstmals seit 23 Jahren steht man unter den Top16 eines Bewerbs. Es werden die dritten Achtelfinalspiele in diesem Jahrzehnt nach dem LASK 2019/20 in der Europa League (gegen Manchester United) und Red Bull Salzburg in der Champions League 2021/22 (gegen Bayern München. In den europäischen Achtelfinalspielen finden sich übrigens 19 Länder. Das in der Fünfjahreswertung schlechteste Land ist Aserbaidschan (27.), am meisten Klubs hat Italien im Rennen – sieben von sieben. Österreich verliert Platz 12 wegen des Remis der ausgeschiedenen Young Boys aus Bern, Sturm hat es in der Hand, Österreich auf Rang 12 zu hieven.

Zur Erinnerung: Schafft Österreich es, Rang 12 am Ende der Saison zu haben, darf der Cupsieger im Playoff zur Europa League antreten und muss nicht in der dritten Qualifikationsrunde antreten. Bei einer Niederlage tritt man in der Conference League an. Und weil der heimische Meister bei Rang 12 im Jahr 2025/26 dann im Playoff um die Champions League antritt, geht es um zwei fixe Plätze in europäischen Gruppenphasen.

 

Geht da was nach vorne?

Die Antwort auf diese Frage ist recht einfach: Nein. Vor Österreich sind aktuell die Türkei, Schottland und – auf Rang 11 knapp hinter den Schotten, die Tschechische Republik. Die Türkei hat zwar mit Fenerbahçe Istanbul nur noch einen Vertreter im Rennen, aber 5.200 Punkte Vorsprung. Zudem hatten die Türken am Anfang der Saison nur vier Startplätze, weswegen Siege mehr zählen.
Schottland und seine Rangers müssen nun in der Europa League 3.450 Punkte gegenüber Österreich verteidigen. Im Grunde ist das auch kein Match, es ist schlicht mathematisch unmöglich, sie abzufangen.

Das betrifft auch die Tschechische Republik, die eine bärenstarke Saison spielt und nur um 0.550 hinter den Schotten liegt. Bei vier Startern und drei Achtelfinalteilnehmern (Slavia und Sparta Prag in der Europa League, Viktoria Pilsen in der Conference League) ist auch ein knapper Vorsprung wegen der dreifach höheren Chance zu punkten kaum wettzumachen.

 

Duell mit der Schweiz

Die Blackies haben beide Zwischenrundenspiele gegen Slovan gewonnen und damit 0.800 Punkte auf das rot-weiß-rote Konto gebracht. Die Schweiz darf sich freuen, dass Servette Genf ebenfalls in der Conference League bis ins Achtelfinale kommt. Ein 1:0 nach einem 0:0 im Hinspiel gegen Ludogorets Rasgrad hat gereicht. Die Young Boys aus Bern liefern zum Abschied noch 0.200 Punkte, weil man gegen Sporting CP im Rückspiel ein 1:1 schafft, was nach einem 1:3 im Hinspiel nur ein symbolischer Erfolg ist. Um die Eidgenossen nun zu überholen, braucht es also ein Remis mehr. Ob sich das ausgeht, darf nach der Auslosung allerdings bezweifelt werden. In K.O.-Duellen ist alles möglich -  Sturm Graz ist gegen OSC Lille aus Frankreich aber wahrscheinlich mehr Außenseiter, als Servette gegen Viktoria Pilsen (Mehr zu den Duellen lest ihr hier).

 

Blick nach hinten

Das Verfolgerfeld lichtet sich. Dänemark rangiert 0.950 Punkte hinter Österreich, Kopenhagen ist nach dem Heim-1:3 im Champions League-Achtelfinale gegen Manchester City aber so gut wie ausgeschieden. Das Rückspiel ist zwar erst am 6. März, aber es benötigt wohl eine mehr als nur magische Nacht, um Haaland und Co. aus dem Bewerb zu kicken.

Norwegens letzter Vertreter ist Molde, sie stehen wie Sturm und Servette im ECL-Achtelfinale. Allerdings müsste das Team schon drei Siege einfahren, um Österreich zu überholen. Nicht komplett unmöglich, schließlich hat man nicht nur in der Zwischenrunde Legia Warschau mit einer Gesamtscore von 6:2 geschlagen. In der Gruppe H der Europa League gelangen die sieben Punkte aber mit zwei Siegen gegen den punktelos Letzten Häcken (zwei Siege) und Qarabağ Ağdam (ein Remis). Keine Argumente für einen Lauf. Im Achtelfinale wartet auf Molde der europäisch bisher souveräne Club Brugge.

Israel ist nach wie vor mit zwei Teams im Bewerb vertreten und weist 2.025 Punkte Rückstand auf. Umgerechnet sind das "nur" vier Siege und ein Unentschieden, um Österreich abzufangen. Maccabi Tel Aviv ist gegen den nächsten Gegner Olympiakos Piräus etwas zuzutrauen, Maccabi Haifa gegen die Fiorentina eher nicht. Der Vorrprung auf Griechenland sollte mit 3.675 groß genug sein, außer PAOK (gegen Dinamo Zagreb) und Piräus gewinnen bis ins Halbfinale quasi alle Spiele. 

 

Wunschkonzert

Summa summarum wird im Achtelfinale die Frage beantwortet, ob Österreich an der Schweiz vorbeiziehen kann. Mit diesem Platz wäre der Cupsieger eben dank Teilnahme am Europa League-Playoff fix in der Gruppenphase der Conference League. Das wäre wichtig. Auf den Plätzen 13 und 14 muss der Cupsieger in Q3 antreten, der Fixplatz in der Conference League wäre weg. Ab dem (unwahrscheinlichen) Platz 15 müsste der Meister dann auch in Q2 im Champions-Weg der CL-Quali anfangen.

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