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Die Großen werden größer [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 30. Runde]

Einige Vereine können auf den Rängen ein sattes Plus verzeichnen, neben Rapid und Sturm wachsen aber auch Vereine im Mittelfeld.

 

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

In zwei Wochen ist die Saison vorbei, endgültig entschieden ist unten wie oben noch nichts. Auffällig große Auswirkungen auf die Zuschauer:innenzahlen der Bundesliga hat dieser Umstand aber augenscheinlich nicht, sie schwanken weiter vor sich hin. Mit insgesamt 49.665 Fans in den Stadien war die 30. Runde die drittbeste der letzten fünf und die sechstbeste der letzten zehn - bestenfalls also durchschnittlich. Damit steuert die Liga auf einen Schnitt nahe der 8.000er-Marke zu, gegenüber dem Vorjahr winkt damit eine Steigerung um rund 500 Zuschauer:innen pro Partie.

 

Abwärtstrends

Vor dem Spiel gegen die Wiener Austria dürfte sich in Lustenau schon Ernüchterung breitgemacht haben, die Chancen auf den Klassenerhalt sind eigentlich nur mehr theoretischer Natur. Mit 3.217 Zuschauer:innen meldeten die Vorarlberger den drittschlechtesten Wert der Saison, die Spielansetzung am Freitagabend dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben. Immerhin konnte ein 2:0-Sieg den befürchteten Abstieg vorerst verhindern, es war erst der zweite vor eigenem Publikum in der laufenden Spielzeit. An die deutlich erfolgreichere Vorsaison kommt man deshalb klarerweise nicht heran: Das Ligaduell im Februar 2023 zog 4.039 Fans ins Reichshofstadion, das Final-Hinspiel im Europacup-Playoff sogar 4.325.

Auf große Begeisterung stößt die Meistergruppe 2023/24 in Klagenfurt nicht, die Zuschauer:innenzahlen hinken gegenüber dem Grunddurchgang teils deutlich hinterher. Die Niederlage gegen den LASK vor 3.490 Fans war zwar besser besucht als die letzten beiden Heimspiele, auf das Duell im September fehlen aber 400 Personen. Noch deutlicher sind die Schwankungen bei Spielen gegen Salzburg: Vor zwei Runden waren 3.144 Fans dabei, im Herbst 4.892 und im November 2022 sogar 5.933. Das verbleibende Heimspiel gegen den SK Rapid sollte zwar den besten Zuschauer:innenschnitt (4.437) seit dem Bundesliga-Aufstieg sichern, die Zahlen aus Klagenfurt bleiben aber unberechenbar.

 

Best of the Rest

Dass der Aufsteiger Blau-Weiß Linz schon in seiner ersten Bundesligasaison mit dem SCR Altach um den ersten Platz hinter den fünf großen Vereinen in der Zuschauer:innentabelle konkurriert, war so nicht zu erwarten. Ausgehen wird es sich nicht ganz, weil die Vorarlberger noch ein Heim-Derby spielen, 5.000 Fans beim Heimsieg gegen die WSG Tirol am Samstag tragen aber ihres zu einer zufriedenstellenden Bilanz bei. Beim ersten Heimspiel gegen Silberberger und Co. im Dezember waren 4.500 dabei, das noch offene Rennen um das Europacup-Playoff dürfte die Fans motivieren. 

Genau genommen konnte der SCR Altach am Sonntag so viele Fans begrüßen, wie zuletzt beim Derby gegen Lustenau im Dezember. 5.041 Personen haben das Spiel gegen den Wolfsberger AC im Stadion verfolgt, damit rund 150 weniger als bei der ersten Auflage im Oktober. Überhaupt hat der sportliche Saisonverlauf das Faninteresse bei den Vorarlbergern gedämpft: Bei den ersten acht Heimspielen bis zur Winterpause waren im Schnitt 5.705 Zuschauer:innen dabei, bei den sieben danach nur mehr 4.538. Von den vorsichtig erhofften Rekorden ist man damit inzwischen wieder ein Stück entfernt, mit dem eigenen Rückhalt zufrieden sein kann man aber trotzdem.

Zuwachs bei den Großen

Während sich das Gastspiel von Sturm Graz beim TSV Hartberg seit Jahren großer Beliebtheit erfreut, ist es in umgekehrten Rollen erst seit dieser Saison der Fall: Auch das zweite "Steiermark-Duell" in der Merkur Arena war ausverkauft, 14.817 Fans waren im Stadion. Weder 2022 noch 2023 war das Interesse so groß - im Schnitt wurden 10.799 Zuschauer:innen gezählt. Beim Tabellenführer hat sich in dieser Hinsicht aber auch generell viel getan, mit 13.945 Fans pro Partie hält man den besten Wert seit 1997/98.

Die Niederlage im Cupfinale war ein Dämpfer für Rapid, trotzdem fanden am Sonntag 18.100 Zuschauer:innen den Weg ins Allianzstadion und wurden mit einem 2:0-Sieg gegen Red Bull Salzburg belohnt. Im Ranking der letzten zehn Heimspiele gegen den Serienmeister unter regulären Bedingungen reicht das nur für den achten Platz, gegenüber dem Meistergruppen-Duell im Vorjahr konnte man sich aber immerhin um 3.500 Zuschauer:innen steigern. Überhaupt sind die Grün-Weißen besser unterwegs, als in den letzten Jahren: Der Schnitt von aktuell 18.400 ist der beste seit 2017/18 und der drittbeste der letzten 15 Jahre.

Es wird eng 

Die Zeit der Freitagsspiele ist wieder vorbei, die Bundesligisten treffen in den letzten beiden Runden in Parallelpartien aufeinander. Am Samstag geht es für die Austria Lustenau auswärts bei Blau-Weiß Linz erneut um den Klassenerhalt, die Vorarlberger müssen gewinnen, um ihre Chance am Leben zu halten. Weniger dramatisch geht es bei der WSG Tirol zu, die den Klassenerhalt bereits fixiert hat und mit dem SCR Altach den besser positionierten Abstiegskandidaten empfängt. Für eine Zuschauer:innenzahl jenseits der 10.000 wird erneut die Wiener Austria sorgen, die es zu Hause mit dem ersten Verfolger im Rennen um das Europacup-Playoff zu tun bekommt.  

In der Meistergruppe setzt sich das Fernduell zwischen Sturm Graz und Red Bull Salzburg fort: Der steirische Tabellenführer muss in Linz beim LASK bestehen, während die "Bullen" zum TSV Hartberg reisen. Der SK Rapid kann währenddessen Klarheit im Rennen um die europäischen Plätze schaffen, dafür braucht es einen Sieg beim SK Austria Klagenfurt.

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