Die 7 ... Brandherde des heimischen Profikicks (2)

Bei der Austria brannte es nach der Niederlage gegen die Admira lichterloh. Diesen Brand wollen die Verantwortlichen aber gelöscht haben, es wurde Thomas Letsch präsentiert. Die Krise in Wien darf aber nicht drüber hinweg täuschen, dass es noch eine Reihe anderer Troubles in der Liga gibt.

Brandherd 3: Sturm Graz

Es wäre zu billig, nun einfach den (traditionell) verpatzten Früjahrsstart als Brandherd anzuführen. Der Europacup wird sich schon ausgehen und eigentlich sollte die Europa League erstrebenswerter sein als zwei Spiele gegen einen vielleicht übermächtigen Gegner in der CL-Quali. Viel wichtiger sind wohl die Vertragsverhandlungen. Die Verträge von Spielern wie Christian Schulz, Dario Maresic, Stefan Hierländer, Christian Schoissengeyr oder Marvin Potzmann laufen aus. Eine ganze Elf bestehenden aus Stammkickern und Kaderspielern muss gehalten oder gegangen werden. Ohne die Leistungen der einzelnen Spieler zu bewerten, ist das ein Haufen Arbeit, der auf Sportchef Günter Kreissl zukommt. Vor allem, weil mit Maresic, Hierländer und Schoissengeyr einige Wechselbereitschaft signalisiert haben. Hier schwelt ein Brand knapp unterhalb der Wahrnehmungsgrenze. Sollte es nun auch sportlich noch deutlicher in die falsche Richtung rennen, dann kann man sich ausmalen, was sonst noch alles hoch kommt - siehe Wiener Austria. Wenigstens gibt es mit dem Einzug ins Cuphalbfinale etwas Ruhe - denn die Grazer Medien hatten schon begonnen, Richtung Heiko Vogel zu schießen.

Brandherd 4: Aufsteiger mit...Stadion

Es klang beinahe wie eine Drohung: Hartberg will um die Lizenz ansuchen. Wiener Neustadt auch. Die Stadien sind ungenügend, das Regulativ hilft dank einer langen Übergangsphase, wenn ein Neubau realisiert werden soll. Es muss ein Ausweichstadion im Umkreis von 150 Kilometern benannt werden. Dass ein fesches Stadion wie in St. Pölten nicht automatisch heißt, dass akribisch und gut gerarbeitet wird, scheint klar. Für die Bundesliga aber wäre es beinahe katastrophal, würde die erste Saison in der neuen Zwölferliga mit einem der beiden oder gar beiden ausgetragen werden. Nicht, weil die Präsidentinnen Brigitte Annerl (Hartberg) und Katja Putzenlechner (Neustadt) nicht von Großem träumen dürfen oder Hartberg oder Neustadt um so viel schlechter arbeiten als Innsbruck oder Ried. Sondern weil die Liga ja genau eine starke Bundesliga mit vielen Fans und Eventcharakter will. Das ist an diesen Standorten einfach (noch?) nicht gegeben. Das untere Playoff, das aller Wahrscheinlichkeit nach in der Regel ohne den "Big4" auskommen wird, wird es auch ohne diese Klubs schwer genug haben. Man sieht: Mit dem Regulativ kann man die Grödigs und Hartbergs eben nicht ganz verhindern.

Brandherd 5: Im Lavanttal ist es schwierig

Zwischen Austria- und SKN-Krise wäre fast niemandem aufgefallen, dass der WAC dazwischen steht und sich gerade mehr als schwer tut. Doch das ist nicht alles, schön wäre es, wenn nur ein Sieg seit August das einzige Problem wäre. Im Sommer laufen auf jeden Fall 13 Verträge aus, bei fünf gibt es eine vereinsseitige Option. Der Einbau eigener Spieler aus dem Nachwuchs und der Akademie verläuft auch im sechsten Jahr in der höchsten Spielklasse schleppend, das Barometer deutet darauf hin, dass der WAC eher abbaut, als zu einem echten Vollprofiverein zu werden. So gibt es etwa die Planstelle des Sportdirektors noch immer nicht. Entweder, Präsident Riegler wartet auf die Zwölferliga um durchzustarten oder man macht halt einfach weiter, weil eh schon alles wurscht ist. Das wäre schade um den südlichsten Bundesligaklub.

 

>>> Weiterlesen - Seite 3: Die Brandherde 6 und 7