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Valentino Lazaro: "Es geht darum zu zeigen, dass man keine Eintagsfliege ist" (3)

Valentino Lazaro zeigt in der deutschen Bundesliga mit starken Leistungen für Hertha BSC Berlin auf. Im großen 90minuten.at-Interview spricht er über Forderungen seines Trainers Pal Dardai, die enorme Erwartungshaltung an ihn und den ersten Team-Lehrgang unter Franco Foda.

Interview Valentino Lazaro Seite 1 - Seite 2 - Seite 3

 

90minuten.at: Es gab viel Kritik für das deutsche Abschneiden im Europacup-Herbst, was ja auch Ihren Klub betroffen hat. Wie haben Sie die Debatte mitbekommen?

Lazaro: Ich persönlich finde es ein wenig überzogen. Da war in einigen Spielen auch viel Pech dabei. Dieses Jahr ist es halt nun einmal so gelaufen aber ich denke nicht, dass das ein dauerhafter Zustand sein wird. Für mich ist die Bundesliga eine der beiden stärksten Ligen.

 

90minuten.at: Was viele Leute bei Ihnen immer vergessen, Sie sind erst 21 Jahre alt aber einfach schon sehr lange Profi.

Lazaro: Das stimmt, ich bin in meiner sechsten Profisaison. Eigentlich Wahnsinn mit 21.

 

90minuten.at: Ist es nicht so, dass viele Zuschauer deshalb von Ihnen mehr erwarten, weil man Ihr Alter oft vergisst?

Lazaro: Es war bei mir immer schon so, dass die Leute mehr erwartet haben als bei anderen und damit habe ich gelernt umzugehen. Aber ich bin eben erst 21 und deshalb habe ich an mich selbst schon noch den Anspruch mich weiterzuentwickeln. Auch wenn ich vielleicht schon mehr Erfahrung habe als andere Spieler in meinem Alter.

 

"Dass Franco Foda taktisch ein gutes Gespür hat, hat er in Graz oft bewiesen, würde ich sagen. Welche Unterschiede es aber konkret gibt, wird man erst in ein paar Monaten sagen können." - Lazaro gibt dem neuen Nationalteamcoach Zeit

90minuten.at: Kommen wir noch zum Nationalteam. Dort gibt es mit Franco Foda bekanntlich einen neuen Teamchef. Wie war der erste Lehrgang unter ihm?

Lazaro: Sehr gut. Er hatte sofort einen guten Draht zur Mannschaft und jeder hat voll mitgezogen. Es hat wirklich eine sehr positive Grundstimmung geherrscht.

 

90minuten.at: Gab es denn diese positive Grundstimmung zuvor nicht?

Lazaro: Das habe ich nicht gesagt. Die Stimmung beim Team ist immer gut, weil wir uns untereinander gut verstehen. Das war vor dem Trainerwechsel so und wird auch jetzt so bleiben.

 

90minuten.at: Können Sie denn schon sagen, was die größten Unterschiede zwischen Franco Foda und Marcel Koller sind?

Lazaro: Das ist schwer. Ich denke jeder Trainer hat einfach sein eigenes Verständnis von Fußball und eigene Vorstellungen wie die Taktik auszusehen hat. Dass Franco Foda taktisch ein gutes Gespür hat, hat er in Graz oft bewiesen, würde ich sagen. Welche Unterschiede es aber konkret gibt, wird man erst in ein paar Monaten sagen können.

 

90minuten.at: Sowohl nach der enttäuschenden EM 2016 als auch der verpassten WM-Quali gab es einige Rücktritte im Nationalteam. Wie schafft es Österreich wieder ein schlagfertiges Team zu stellen?

Lazaro: Auch wenn einige der Quali-Auftritte unglücklich gelaufen sind müssen wir über die Qualität des Kaders, denke ich, nicht reden. Die ist definitiv sehr hoch. Wir müssen jetzt, auch wenn es banal klingt, die zurückgetretenen Spieler mit jungen, hungrigen Spielern ersetzen. Das wird auch gelingen, da bin ich mir sicher.

 

90minuten.at: Sie sind jetzt Legionär - ändert sich dadurch Ihr Standing im Nationalteam?

Lazaro: Da es einen neuen Teamchef gibt fangen alle bei null an. Ich bin einfach gerne beim Nationalteam und, wie bereits gesagt, bin ich trotzdem noch ein sehr junger Spieler. Ich werde sicherlich noch meine Einsätze für Österreich absolvieren.

 

90minuten.at: Abschließend vielleicht noch eine Frage: Haben Sie sich schon damit abgefunden, dass Sie diese Saison nicht Meister werden?

Lazaro: (lacht) Ja meine Serie reißt jetzt leider aber das ist halb so schlimm. Es ist natürlich schwerer mit der Hertha Meister zu werden als mit Salzburg, so ehrlich muss man schon sein. Ich denke für uns wird es wichtig sein Konstanz in die Leistungen zu bringen und unter den Top-Zehn zu landen. Das muss schon drin sein.

 

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