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Valentino Lazaro kann sich am Flügel mehr entfalten

Der Ex-Salzburger spielte gegen Freiburg auf verschiedenen Positionen. Seine Stärken konnte er vor allem am Flügel entfalten. Das Spiel zwischen Hertha BSC und dem Sportclub endete mit 0:0.

Von David Goigitzer

  

Valentino Lazaro startete als linker Achter im Heimspiel der Hertha gegen die Freiburger Gäste. Im 4-1-4-1-Hybrid der Berliner hatte hierbei im Pressing immer wieder die Aufgabe aus dem Zehnerraum herauszustechen und ein situatives 4-4-2-Mittelfeldpressing zu bilden. Lazaros Schnelligkeit ist hierbei natürlich vom Vorteil, weil er Passwege zustellen kann und somit länger warten kann. Langsamere Spieler müssten früher lossprinten, was dem Gegner Zeit gibt, dieses Attackieren zu erkennen und die eigene Entscheidung zu verändern. Der Ex-Salzburger zwingt Gegner zu schnelleren Entscheidungen, beziehungsweise macht er das Spiel des Gegners einfacher antizipierbar.

 

Später agierte Lazaro dann am Flügel, wo sich seine Pressingrolle etwas veränderte. Er hatte die primäre Aufgabe, den Halbraum zu versperren und Pässe auf die Außenverteidiger möglich zu erzwingen, damit er diese dann in weiterer Folge intensiv attackieren konnte. Hierbei zeigte er immer wieder gutes Timing und Freiburg tat sich schwer, über die Seiten aufzubauen. In Halbzeit zwei stellte die Hertha auf ein höheres 4-3-3/4-1-4-1 um. Die Positionierung Lazaros änderte sich, aber er sollte weiterhin diagonal auf die in Dreierkette im Aufbau agierenden Freiburger sprinten. Die Pressingziele waren nun die Halbverteidiger.

 

Lazaro sprintet hier nach vorne und kreiert ein situatives 4-4-2.

In seiner zentralen Rolle konnte er seine Dynamik gut einsetzen. In den Anfangsminuten gab es Umschaltsituationen, in denen er den Raum hinter der Freiburger Abwehr attackieren konnte. Nach einem Schnellangriff konnte er bereits in der fünften Minute einen Schuss verzeichnen, traf aus elf Metern aber nicht. In der zentralen Rolle hatte er jedoch vor allem aus ruhigeren Situationen Probleme. Seine Körperposition war öfter suboptimal und Richtung eigenes Tor gerichtet. Die Freiburger Gegenspieler verfolgten ihn sehr eng und ließen ihm nur wenig Platz, weshalb er hier mehr Ablagen hätte spielen müssen.

 

Lazaro versuchte dennoch, Pässe unter Druck anzunehmen. Auch später als Flügelstürmer hatte er damit zu kämpfen und verursachte dadurch einige Ballverluste. Selbst wenn er den Ball kontrollieren konnte, hatte er ein Entscheidungsprobleme. In tieferen Zonen suchte er in ein, zwei unpassenden Situationen Dribblings. Es agb aber wenig Platz im Mittelfeld und ein Ballverlust hat so tief auch mehr negative Folgen haben kann, als er dies im letzten Drittel hat. Lazaro ist ein instinktiver Spielertyp, das strategische fehlt ihm, weshalb er in zentraleren Räumen sehr instabile Entscheidungen trifft.

azaro mit einer etwas schwachen Annahme, der Ball springt recht weit nach hinten. Mit enger Verfolgung kommt der junge Dribbler nicht zurecht.

Am Flügel konnte Lazaro jedoch weitaus mehr glänzen. Vor allem aus Situationen, wo er aus eher breiteren Positionen den Ball von der rechten Seite bekam. Er hatte so das Spiel vor sich und konnte seine Dribblings besser einsetzen. Sein Antritt ist gut genug, dass es für Verteidiger sehr schwer ist ihn zu verteidigen, selbst wenn sie die Seite auf die Lazaro gehen will richtig antizipieren. Von dort aus spielte er auch einen interessanten Chipball in den Strafraum in den ballfernen Halbraum. Ein Pass, wie man ihn von Neymar und Messi kennt. Mit Plattenhard hinter ihm bildete er ein dynamisches, weiträumiges Pärchen, das offensiv vor allem bei Schnellangriffen Akzente setzen konnte. In der 70. Minute hatte Lazaro noch eine weiter Schussmöglichkeit im Strafraum, konnte hier jedoch ebenfalls aus ungefähr 12 Metern nicht gezielt genug abschließen um den gegnerischen Torwart Schwolow zu überwinden. So endete die Partie mit 0:0.

 

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