"Jeder weiß, wie ich zu Rapid stehe, aber durch das ganze Hickhack mit meiner Trainerlizenz und so weiter war es bislang nicht der richtige Zeitpunkt."
90minuten.at: Zu Ihnen persönlich: Was machen Sie, wenn es mit dem Klassenerhalt nicht klappt?
Lederer: Sie sind der Erste, der mich das fragt. Ich glaube, dass wir das schaffen. Aber ich will die Frage beantworten: Ich fühle mich wohl, der Verein ist gut aufgestellt und es gibt noch so viele Möglichkeiten, vieles besser zu machen, da möchte ich ein Teil davon sein. Wenn es im schlimmsten Fall in der Liga zwei ist, wird man sicherlich Gespräche führen. Aber damit beschäftige ich mich derzeit nicht wirklich.
90minuten.at: Vor 13 Monaten waren Sie bei Altach im Gespräch, dann ist Ihr Name im Zusammenhang mit Rapid immer wieder gefallen. Wie gehen Sie damit um, jetzt Fragen nach dem Abstieg zu beantworten?
Lederer: (lacht) Ich finde die Frage nicht verkehrt. Ich betrachte das aber nüchtern. Altach war sehr weit fortgeschritten. Dann haben sie sich allerdings für jemand anderen entschieden. Ich hatte meine Prinzipien offen gelegt – unabhängig vom Verein. Ich hätte es gern gemacht, aber ein, zwei Dinge haben nicht gepasst. Sie haben mit Martin Scherb eine vielversprechende Entscheidung getroffen, die leider nicht aufgegangen ist. Jeder weiß, wie ich zu Rapid stehe, aber durch das ganze Hickhack mit meiner Trainerlizenz und so weiter war es bislang nicht der richtige Zeitpunkt. Es ist einfach unwahrscheinlich, dass der größte Klub Österreich den kleinen Oliver Lederer holt. Deswegen ist St. Pölten für mich eine total reizvolle Aufgabe. Ich darf einen von zehn Bundesligavereinen trainieren. Wer weiß, was in ein paar Jahren passiert, wenn wir die Ziele, die wir uns hier gesteckt haben, erreichen. Ich habe nicht den großen Karriereplan.
90minuten.at: Haben Sie aus dem letzten Jahr auch etwas gelernt?
Lederer: Wenn ich in zehn Jahren auf die Jahre 2016/17 zurück schaue, bin ich davon überzeugt, dass das die lehrreichste Zeit war. Nicht nur sportlich, sondern auch privat.