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Philipp Hosiner: "Ein ÖFB-Comeback ist noch ein sehr langer Weg" (2)

Mit seinen 27 Jahren hat Philipp Hosiner bereits einiges durchgemacht. Und da ist nicht nur vom Fußball die Rede. In den letzten zwei Jahren warfen ihn gesundheitliche Probleme immer wieder aus der Bahn, aufgegeben hat Hosiner aber nicht. Im Interview mit 90minuten.at erzählt der gebürtige Eisenstädter wie ihn diese Zeit verändert hat und warum er mit Union Berlin in die Bundesliga möchte. Das Gespräch führte Stefan Berndl.

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90minuten.at: Was war dann ausschlaggebend für den Wechsel zu Union Berlin?

Hosiner: Ich wollte dann wieder Fuß fassen, wollte wieder regelmäßig Spiele machen. Der Verein hat sich sehr um mich bemüht. Helmut Schulte ist ja Sportdirektor, der damals bei Rapid war als ich mit der Austria Meister geworden bin. Der kannte mich also. Und Trainer Jens Keller ist in Deutschland auch ein bekannter Name, der auf Schalke gute Arbeit geleistet hat. Bei einem Verein, wo es sicherlich nicht sehr einfach ist, Trainer zu sein. Alles in allem hat dann den Ausschlag gegeben.

 

90minuten.at: Aktuell kämpft der Verein um den Aufstieg in die Bundesliga. Was macht den Klub Ihrer Ansicht nach in dieser Saison so stark? Was zeichnet das Team aus?

Hosiner: Ich denke, dass wir eine sehr gute Mannschaft haben, die sehr viel läuft und kämpft. Vor allem zu Hause, mit unseren Fans im Rücken sind wir sehr stark. In der Rückrunde haben wir bis zur englischen Woche alle Spiele gewonnen. Haben jetzt in der vergangenen Woche leider in drei Spielen nur einen Punkt geholt. Jetzt sind wir ein wenig zurückgefallen, aber wir sind immer noch knapp dran. Und wir wollen auch wieder eine Serie starten, damit wir dann am Ende der Saison aufsteigen können.

 

90minuten.at: Wie sehr ist da eine Euphorie im Team und bei den Fans zu spüren? Gerade aufgrund der Tatsache, dass Union Berlin die Chance hat, erstmals Bundesliga zu spielen.

Hosiner: Euphorie ist natürlich da, aber das hat sich jetzt auch wieder ein wenig relativiert, durch die letzten drei Spiele. Aber wir in der Mannschaft glauben noch daran und versuchen das noch möglich zu machen. Wir haben auch noch die direkten Duelle gegen Stuttgart und Braunschweig. Da wollen wir auch versuchen Big Points zu landen und dann schauen wir, ob es sich am Ende ausgeht. Aber es gibt keinen Druck von den Fans oder vom Verein, dass wir unbedingt aufsteigen müssen. Wir sind dabei und dran und wollen das bis zum Ende bleiben.

"Er ist schon ein Trainer, der sehr hart trainiert und sehr viel körperliche Arbeit verlangt. Und so spielen wir auch." - Philipp Hosiner über Trainer Jens Keller

90minuten.at: Wie schon angesprochen hat die englische Woche einen Rückschlag gebracht, lediglich ein Punkt aus drei Spielen. Ist der Schwung der letzten Monate etwas verloren gegangen?

Hosiner: Der Schwung ist definitiv verloren gegangen, aber wir hatten jetzt wieder eine Woche Zeit uns neu zu sammeln und zu alter Stärke zu finden. Und wir haben jetzt am Ostersonntag ein Heimspiel gegen Kaiserslautern und da wollen wir wieder in Schwung kommen. Es ist natürlich nicht abzustreiten, dass wir in den letzten drei Spielen nicht mehr so agiert haben wie zuvor. Daher gilt es jetzt einfach am Sonntag wieder in die Spur zu finden und das Spiel zu gewinnen. Dann hoffe ich, dass wir wieder eine Serie starten können.

 

90minuten.at: Welche Rolle spielt bei dem Ganzen Trainer Jens Keller und wie würden Sie ihn als Trainer beschreiben?

Hosiner: Natürlich spielt er eine große Rolle. Er hat die Mannschaft zusammengestellt, stand schon ein paar Monate vor Saisonstart als Trainer fest und konnte seine Wunschspieler holen. Wir hatten eine harte Vorbereitung, mit harten Trainingslagern. Er ist schon ein Trainer, der sehr hart trainiert, sehr viel körperliche Arbeit verlangt. Und so spielen wir auch. Bis auf die englische Woche sind wir eigentlich immer mehr gelaufen als der Gegner. Unsere Leistung kann man daher auch an der Statistik ablesen. Immer wenn wir diese Tugenden erfüllt haben, konnten wir unsere Spiele gewinnen. Deswegen wissen wir auch, woran es liegt. Vielleicht hatten wir da kräftemäßig auch ein wenig einen Einbruch in der englischen Woche. Jetzt hatten wir aber eine Woche Zeit uns zu regenerieren und neu aufzustellen. Und deswegen hoffe ich, dass wir das am Sonntag auch wieder am Platz zeigen können.

 

90minuten.at: Sie haben gegen Düsseldorf erstmals seit langem – genauer gesagt seit Ende Oktober 2016 - wieder von Beginn an gespielt, auch das 1:0 erzielt. Wie wichtig war dieses Spiel für Sie und wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Leistung?

Hosiner: Natürlich war ich froh, dass ich wieder mal in der Startelf war und auch ein Tor schießen konnte. Für einen Stürmer ist das immer wichtig, um der Mannschaft zu helfen und auch dem Selbstvertrauen tut es gut. Ich hoffe, dass ich weiterhin dranbleiben kann und zumindest eine Option für die Startelf sein kann. Und das bin ich zurzeit und weiß daher, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Jetzt heißt es einfach nur gesund und verletzungsfrei bleiben. Dann werde ich auch wieder mehr Spiele machen und die Tore kommen dann von alleine.

 

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Hans Krankl schießt scharf gegen Rapid

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