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Markus Suttner: "Abstiegskampf ist für mich so, als ob ich bei der Austria um einen Europacup-Platz kämpfe"

Für Markus Suttner und den FC Ingolstadt geht es in den nächsten Wochen um nichts weniger, als den Verbleib in der deutschen Bundesliga. Im Interview mit 90minuten.at äußert er sich zu seinen starken Leistungen in dieser Saison, dem Kampf um den Klassenerhalt und erzählt auch, was ihn noch mit der Wiener Austria verbindet. Das Gespräch führte Stefan Berndl.

Interview Markus Suttner Seite 1 - Seite 2 - Seite 3

 

90minuten.at: Wie intensiv gehen Sie mit medialer Berichterstattung und Kritik um - sei es jetzt in Deutschland oder in Österreich? Verfolgen Sie das, oder versuchen Sie das eher auszublenden?

Suttner: Das lese eigentlich generell sehr selten. Natürlich bekommt man manche Sachen via Whatsapp geschickt, aber eigentlich bin ich nicht der, der Zeitungen und das Internet durchforstet. Ein paar Sachen bekommt man natürlich mit. Entscheidend ist aber: Solange der Trainer mit mir zufrieden ist, passt das.

 

90minuten.at: Sie sind vor kurzem 30 Jahre alt geworden, sind also mittlerweile im letzten Drittel einer aktiven Fußball-Karriere. Inwiefern machen Sie sich Gedanken über den Sommer 2018 hinaus?

Suttner: Gedanken macht man sich immer, glaube ich. Ich habe schon noch vor vier, fünf Jahre zu spielen. Natürlich überlegt man, wie es dann weitergehen kann. Ich habe eine gute Saison gespielt. Jetzt gilt der Fokus erst einmal den verbleibenden Spielen.

"Ich bin durch meine Zeit bei der Austria in diesem Bereich etwas geläutert worden" - Markus Suttner über seine Social-Media-Präsenz

90minuten.at: Können Sie sich vorstellen, diese vier, fünf Jahre in Ingolstadt zu verbringen?

Suttner: Meiner Frau und mir gefällt es in Ingolstadt, hier ist es sehr schön. Ich habe ja auch noch ein Jahr Vertrag, da werden die Verantwortlichen sicher auch noch auf mich zukommen. Schauen wir mal und warten ab. Da der Vertrag noch ein Jahr läuft, habe ich jetzt keinen Stress.

 

90minuten.at: Ein kurzer Exkurs zum Thema Social Media. Sie sind zwar auf Facebook oder Twitter zu finden, dort aber nur sehr selten aktiv? Welche Rolle spielt das für Sie? Ist das etwas, das Sie bewusst eher weniger bespielen?

Suttner: Ich bin durch meine Zeit bei der Austria in diesem Bereich etwas geläutert worden. Da habe ich eine Zeit lang sehr viel gepostet. Teilweise ist das aber nicht so angenommen worden, wie ich das gerne gehabt hätte. Daher habe ich es die letzten Monate etwas einschlafen lassen. Wenn ich etwas mache, dann mache ich das bewusst, aber es ist nicht so, dass ich jede Woche etwas posten muss.

 

90minuten.at: Andere Fußballer lassen diese Seiten ja sogar von Agenturen betreuen – War oder Ist das bei Ihnen kein Thema? 

Suttner: Nein. Da geht es schon auch darum, dass ich das persönlich mache und persönliche Sachen teile. Aber wie gesagt, das ist ein wenig eingeschlafen.

"Die Austria war und wird immer mein Verein bleiben", sagt Markus Suttner.

90minuten.at: Als letzten Punkt würde ich noch gerne auf den Unterschied zwischen der deutschen und österreichischen Bundesliga zu sprechen kommen. Sie spielen nun seit knapp zwei Jahren in Deutschland: Wo sehen Sie die größten Unterschiede?

Suttner: Schwer zu sagen. Die Platzverhältnisse sind hier besser. Da gibt es eigentlich keinen springenden Ball. Im Stadion herrscht zudem mehr Gänsehautfeeling, es ist lauter und intensiver. Das kann man mit Österreich leider nicht vergleichen. Ich kann es nur von der Austria sagen: Wenn du gegen Sturm und Rapid spielst hast du richtig gute Stimmung. Bei den restlichen Spielen sind deutlich weniger Fans in den Stadien. Das ist sicher einer der größten Punkte. 

 

90minuten.at: Inwieweit verfolgen Sie dann noch das Geschehen in der österreichischen Bundesliga, vor allem jenes bei der Wiener Austria?

Suttner: Natürlich bin ich noch mit ein paar Spielern und Verantwortlichen noch in Kontakt. Die Austria hat mich nie losgelassen. Wenn es sich zeitlich ausgeht und wir nicht gleichzeitig spielen, verfolge ich die Matches und schaue auch ab und an ein Spiel im Fernsehen, wenn sie am Sonntag antreten. Der Kontakt ist nie abgerissen. Das war immer mein Verein und wird auch immer mein Verein bleiben. 

 

Vielen Dank für das Gespräch!

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