Foto: © European Leagues 2020 / April

Georg Pangl: "Corona trifft alle Ligen ähnlich hart"

Bis Herbst 2019 war Ex-Ligachef Georg Pangl Generalsekretär der "European Leagues". Er macht sich Gedanken zur Zukunft des Fußballs während und nach Corona.

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... wirtschaftliche Folgen von Corona: "Ich glaube, dass die momentane Situation in Relation der kleinen, mittleren und großen Ligen – auch von den Budgets und was das Gesamtvolumen der Liga und der Klubs angeht - sie im Prinzip ähnlich stark oder genauso stark betroffen sind. . Es gibt immer noch einige, die ein sehr gut gefülltes Klubkonto haben – ohne Vereine zu nennen. Denen geht es gut und da ist es wie im richtigen Leben, die überstehen so eine Krise um einiges besser als jene, die stets am Hungertuch nagen. Es kämpfen im Prinzip die Kleinen genauso wie die Großen, aber ein paar Vereine haben den Vorteil, gut situiert zu sein und damit leichter durch die Krise zu kommen."

"Ich habe die Befürchtung, dass die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter aufgeht." - Georg Pangl

... eine mögliche Fortsetzung der Ligen: "Wenn es die Regierungen zulassen, die Meisterschaften auch verspätet zu Ende gespielt werden können und die noch offenen TV-Ratenzahlungen für die Klubs zu bekommen sind, dann ist das sicher notwendig und da sind dann Geisterspiele bestimmt das kleinere Übel als die Meisterschaften sofort zu beenden und abzubrechen. Wobei es in diesem Fall dann auch die Meinungen – wie jene beispielsweise von LASK-Präsident Siegmund Gruber - zu respektieren gilt, wonach man einen Schlussstrich zieht und sich auf die neue Saison konzentrieren kann. Das passt aber auch nicht ganz zum Zugang der UEFA, die ihre Finalspiele oder ihre offenen K.o.-Partien noch austragen will."

... die Folgen nach Corona: "Ich habe die Befürchtung, dass die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter aufgeht. Die großen Klubs wird es immer geben, die mittelgroßen und kleineren Klubs kämpfen jetzt mit Problemen der Liquidität - was immer das auch für Auswirkungen haben wird. Ich glaube, dass viele mittelgroße oder kleine Klubs in den meisten Ligen das Geld nicht besitzen werden, um auf dem Transfermarkt großartig mitzumischen. Es werden noch mehr ablösefreie und günstige – hoffentlich auch junge – Spieler gefragt sein. Aber ich denke, dass sich auch hier die großen Klubs - jene mit dem noch halbwegs gut gefüllten Konto - wieder durchsetzen werden. Das heisst, die größten 15 Vereine Europas werden sich die teuersten und besten Spieler leisten können."

 

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