Foto: © GEPA 2020 / April

"Dann wird es rund 80 Prozent der 16 Klubs nicht mehr geben"

In einem Interview mit den 'Oberösterreichischen Nachrichten' warnt Blau Weiß Linz-Geschäftsführer Stefan Reiter vor einer Fortsetzung der 2. Liga.

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Blau Weiß Linz-Geschäftsführer Stefan Reiter spricht im Interview mit den 'Oberösterreichischen Nachrichten' über ...

 

... die horrenden Kosten von Geisterspielen: "Bis heute wissen wir nicht einmal in der ersten Liga, wie viele Coronatests vorgeschrieben sind - und wie viel diese kosten. Jedes Geisterspiel daheim ergibt hochgerechnet ein Minus von 16.000 Euro im Vergleich zu einem Spiel mit Besuchern. Das macht bei sechs ausstehenden Spielen insgesamt rund 100.000 Euro. Kosten wie jene für Polizei, Rettung oder Ordner sind bereits reduziert. Die Stadionmiete und Betriebskosten wie Flutlicht oder Reinigungskosten bleiben. Zusätzlich kostet eine Weiterführung des Spielbetriebs im Vergleich zum Stillstand mit Personalkosten, Reiseaufwand und Aufwandsentschädigungen für nebenberufliches Personal 86.000 Euro extra pro Monat.

"Das ergibt schon bei zwei Monaten Spielbetrieb mit sechs Heimspielen ein Minus von 272.000 Euro. Wer das bei einem durchschnittlichen Zweitliga-Budget von 1 bis 1,5 Millionen Euro stemmt, dem gratuliere ich." - Stefan Reiter

Das ergibt schon bei zwei Monaten Spielbetrieb mit sechs Heimspielen ein Minus von 272.000 Euro - und die Coronatests sind noch gar nicht inbegriffen. Wer das bei einem durchschnittlichen Zweitliga-Budget von 1 bis 1,5 Millionen Euro stemmt, dem gratuliere ich."

... eine Fortsetzung der Liga: "Ganz einfach, dann wird es rund 80 Prozent der 16 Klubs im Sommer nicht mehr geben, weil sie pleite sind. Und damit gibt es nächstes Jahr keine zweite Liga mehr und verlieren 80 Prozent der Zweitliga-Fußballer ihre Arbeitsplätze. Das wollen wir verhindern."

... Zukunftsaussichten: "Ich kann im Sommer mein Budget für die nächste Saison den Gegebenheiten anpassen und einsparen. Wir haben - so wie die Mehrheit der Zweitliga-Klubs - den Großteil aller Spielerverträge auf ein Jahr abgeschlossen.  Wenn wir jetzt etwas einsparen können, haben wir für nächste Saison zumindest einen kleinen zusätzlichen Zeitrahmen. Wenn Geisterspiele den gesamten Herbst betreffen sollten, dann müssten wir die Personalkosten um mindestens 50 Prozent reduzieren. Dann wäre wahrscheinlich nur noch ein völliger Amateurbetrieb möglich."

 

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