Gastgeber geschockt: Saudi-Arabien mutmaßlicher Sponsor der Frauen-WM

Die Tourismusbehörde Saudi-Arabiens soll Partner bei der in Australien und Neuseeland ausgetragenen Frauen-WM werden. Die Gastgeber-Verbände sind schockiert.

Ein Artikel des Portals 'The Athletic' sorgt aktuell für Aufregung. Demnach soll die saudi-arabische Tourismus-Behörde 'Visit Saudi' einen Sponsoring-Vertrag für die Frauen-Weltmeisterschaft, die im Sommer in Australien und Neuseeland stattfinden wird, unterschrieben haben. Die beiden Gastgeber-Verbände reagierten prompt, indem sie der FIFA in einem Schreiben um dringende Klärung beten.

"Wir sind sehr enttäuscht, dass Football Australia in dieser Angelegenheit nicht konsultiert wurde, bevor eine Entscheidung getroffen wurde", heißt es seitens des australischen Verbandes. "Wenn diese Berichte stimmen, sind wir schockiert und enttäuscht, da New Zealand Football von der Fifa in dieser Angelegenheit nicht konsultiert wurde", fügt der neuseeländische Verband an. 

 

"Ziemliche Ironie"

Neben den Verbänden übten auch MenschenrechtsaktivistInnen Kritik am Vorgehen der FIFA. "Es wäre eine ziemliche Ironie, wenn die saudische Tourismus-Behörde die größte Frauensportveranstaltung der Welt sponsern würde, wenn man bedenkt, dass man als Frau in Saudi-Arabien ohne die Erlaubnis des männlichen Vormunds nicht einmal einen Job haben darf", sagte Nikita White, Aktivistin von Amnesty International Australien. Darüber hinaus meldete sich der ehemalige australische Nationalspieler Craig Forster zu Wort. Er bezeichnete den Deal als "eine Schande sondergleichen".

Saudi-Arabien steht international aufgrund von Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Insbesondere was Frauenrechte angeht, hinkt das Königreich trotz mancher Reformen weit hinterher, weshalb ein Sponsoring der global wichtigsten Frauenfußball-Veranstaltung wohl besonders infrage zu stellen wäre.

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