"Feindseligkeiten, Negativkampagne": ÖFB-Präsident Milletich tritt mit Rundumschlag zurück
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"Feindseligkeiten, Negativkampagne": ÖFB-Präsident Milletich tritt mit Rundumschlag zurück

Zuletzt sah sich Milletich mit Vorwürfen und interner Kritik konfrontiert. In einem Statement teilt er selbst gegen Mitglieder des Präsidiums aus.

Da die Feindseligkeiten einiger Mitglieder des Präsidiums nicht eingedämmt wurden, bleibt mir kein anderer Weg.

Gerhard Milletich

Am Dienstagnachmittag ließ zunächst die 'Krone' mit einer Meldung über den Rücktritt des ÖFB-Präsidenten Gerhard Milletich aufhorchen. Wenig später wurde diese Entscheidung bestätigt, Milletich legt seine Funktion mit sofortiger Wirkung zurück. Die weitere Vorgehensweise des Verbandes wird in einer Präsidiumssitzung am Freitag festgelegt.

 

In einer persönlichen Erklärung legt Milletich seine Beweggründe dar - die Nachricht im vollen Wortlaut:

"Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde des Fußballs,

aufgrund der massiven medialen Negativ-Kampagne und der internen Angriffe gegen meine Person, sehe ich mich veranlasst, meine Funktion als Präsident des ÖFB mit sofortiger Wirkung zurückzulegen.

Dieser Rückzug erfolgt zum Schutz meines privaten und geschäftlichen Umfelds und soll weiteren Schaden vom ÖFB abwenden. Denn die mediale Vorverurteilung der letzten Monate sowie die persönlichen Angriffe einiger Präsidiumsmitglieder haben nicht nur meine Reputation, sondern auch das Ansehen des ÖFB in der Öffentlichkeit stark beschädigt"

 

Fortsetzung weiter unten

"Gleichzeitig halte ich aber ausdrücklich fest, dass ich mein Ehrenamt als ÖFB-Präsident niemals missbraucht habe. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich aus heutiger Sicht manche Kommunikation ein wenig anders geführt. Dennoch habe ich immer im Sinne des ÖFB und des österreichischen Fußballs gehandelt und habe mir daher nichts vorzuwerfen.

Da aber trotz meiner Bemühungen alle Vorwürfe restlos und transparent aufzuklären, die Feindseligkeiten einiger Mitglieder des Präsidiums nicht eingedämmt wurden, blieb mir letztlich kein anderer Weg, als meine Funktion zurückzulegen.

Mein persönlicher aufrichtiger Dank geht an all jene Mitglieder des Präsidiums, die mit mir gemeinsam in den letzten Monaten richtungsweisende Entscheidungen – wie zum Beispiel die Bestellung des Teamchefs Ralf Rangnick und die Grundsatzentscheidung für die Errichtung des Trainingszentrums in Aspern – mitgetragen haben. Gemeinsam haben wir damit wichtige Schritte für eine erfolgreiche Zukunft des österreichischen Fußballs gelegt.

Ganz besonders bedanken möchte ich mich auch bei jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ÖFB, die mir in meiner gesamten Amtszeit ihr Vertrauen geschenkt haben.

Abschließend wünsche ich dem gesamten ÖFB für die Zukunft alles erdenklich Gute."

 

Monatelang mit Vorwürfen konfrontiert

Milletich sah sich seit Monaten mit Vorwürfen konfrontiert, denen zufolge er Inserate für sein Medienunternehmen mithilfe seiner Funktion im ÖFB lukriert haben soll. In der Berichterstattung war in den vergangenen Wochen immer lauter werdende Kritik innerhalb des Präsidiums vernehmbar.

Zuletzt war auch das Ethikkomitee der Bundesliga damit beauftragt, die im Raum stehenden Vorwürfe zu beurteilen.

90minuten.at-exklusiv