Foto: © GEPA

"Im Nachhinein ist man immer gescheiter" - Feldhofer spricht über seine Zeit bei Rapid

Im Rahmen des Cup-Viertelfinal-Spiels zwischen dem WAC und Rapid Wien hat Ferdinand Feldhofer über die Unterschiede zwischen seinen alten Wirkstätten geredet und erklärt, was die Zukunft bringt.

Wenn Rapid Wien und der Wolfsberger AC am Freitag aufeinander treffen, geht es um den Einzug ins Cup-Halbfinale. Eines haben die beiden Klubs gemeinsam: Beide wurden einst von Ferdinand Feldhofer gecoacht. Der Steirer arbeitete gegenüber dem 'kicker' seine Vergangenheit auf und ließ auch in die Zukunft blicken.

Feldhofer im 'kicker'-Interview über...

...die Unterschiede zwischen seiner Arbeit bei Rapid und dem WAC: "Für mich war es ein riesengroßer Unterschied. Beim WAC habe ich ja beide entscheidenden Positionen innegehabt, war Trainer und Sportdirektor. Ich war also auch für die Transfers zuständig, habe die Spieler zum Teil selbst gescoutet und musste mir nur den Segen vom Präsidenten holen. Bei Rapid war ich nur Trainer und hatte nicht so viel Einfluss. Natürlich bin ich bei jedem Transfer gefragt worden, aber das ist eben nicht dasselbe, wie wenn du dir eine Mannschaft nach deinen eigenen Vorstellungen und deinem System selbst zusammenstellst. Heute weiß ich, ich hätte mich ein paar Mal öfter durchsetzen sollen."

...die Gründe für die Negativspirale, die letztlich zu seinem Rauswurf führte: "Das ganze Gerüst ist schon im Winter ins Wackeln gekommen. Wir haben mit Kara und Fountas unsere beiden Topscorer abgegeben, dazu kamen viele Verletzte und ungewisse Vertragssituationen. Das hat eine Spirale ergeben, die fast nicht mehr zu stoppen war. Wir haben dann mit vielen Spielern, die wir von Rapid II hochgezogen haben, die Top drei verpasst. Dadurch mussten wir in der neuen Saison sehr früh in die Europacup-Qualifikation und hatten keine Zeit, etwas zu implementieren. Im Nachhinein ist man immer gescheiter, aber es wäre sicher einfacher gewesen, wenn wir den Umbruch erst im Sommer und nicht mitten in der Frühjahrssaison umgesetzt hätten."

...seine persönliche Zukunft als Trainer: "Es kribbelt immer. Es war ja nicht so, dass ich nach Rapid leer war. Ich war bei einigen Klubs hospitieren, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und bin bald wieder unterwegs. Es gab auch schon Anfragen, aber das Richtige war noch nicht dabei. Ich bin selber gespannt, wo die Reise hingehen wird."

90minuten.at-TV powered by OneFootball

90minuten.at-exklusiv

2. Liga TV