2. Liga: Juniors ziehen sich zurück, LASK mit eigenen Amateuren in RLM

2. Liga: Juniors ziehen sich zurück, LASK mit eigenen Amateuren in RLM

Große Umwälzungen in Oberösterreich und somit in 2. Liga und Regionalliga: Die Juniors OÖ werden auf die Zulassung verzichten, Kooperationsklub LASK startet ein eigenes Amateurteam.

Die brennendste Frage vorneweg: Ein Verzicht auf die Zulassung muss innerhalb von acht Tagen nach dem Urteil schriftlich gemeldet werden und kann nicht widerrufen werden. Da es aus der Regionalliga West keinen Aufstiegskandidaten gibt, gibt es im Falle des Zulassungsverzichts durch den FC Juniors OÖ in der Saison 2021/22 einen Absteiger aus der ADMIRAL 2. Liga. Am Montag kündigte der Verein an, 2022/23 nicht mehr in der 2. Liga zu spielen: "Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, aber aufgrund der Neuerungen beim Bewerbszuschuss für Klubs der ADMIRAL 2. Liga war dieser Schritt aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht notwendig”, erklärt Franz Mayer, Präsident des FC Juniors OÖ, in einer Aussendung.

 

Juniors raus, LASK-Amateure rein

Ab der Saison 2022/23 verringert sich nämlich der Bewerbszuschuss für Teams der 2. Liga, wenn ein Klub mehr als drei Kooperationsspieler von Bundesligisten – in dem Fall von Kooperationspartner LASK – in der jeweiligen Halbsaison registriert. Jeder zusätzliche Kooperationsspieler würde für den FC Juniors OÖ weitere 20 Prozent Abzug des Bewerbszuschusses mit sich bringen. Ab acht oder mehr registrierten Kooperationsspielern hätte der Klub gar keinen Anspruch mehr auf den Bewerbszuschuss, der jährlich ligaweit bei 3,4 Millionen Euro liegt. Die Athletiker wiederum planen nun, in einer Spielgeminschaft mit den Juniors OÖ in der Regionalliga Mitte zu spielen. „Das Amateurteam einer Bundesliga-Mannschaft ist eine ideale Plattform, um hoffnungsvolle Talente an den Profifußball heranzuführen“, sagt Ralf Muhr, ab Juli Technischer Direktor des LASK. Statt der bisherigen Kooperation mit dem FC Juniors OÖ soll ab der Saison 2022/23 ein eigenes Amateur-Team des LASK in der Regionalliga Mitte antreten. Im Konkreten wird der LASK in der Saison 2022/23 entweder eine eigene Amateurmannschaft stellen oder mit einem Regionalliga-Mitte-Klub eine Spielgemeinschaft eingehen. „Wir haben positive Signale vom oberösterreichischen Fußballverband sowie von unserem bisherigen Kooperationsklub FC Juniors OÖ erhalten und werden die beste Lösung im Sinne der oberösterreichischen Talente und des LASK finden“, erklärt LASK-Präsident Siegmund Gruber.

"Uns geht es um einen einheitlichen Ausbildungsweg und eine LASK-DNA, die sich vom Jugendspieler bis zum Profi durchzieht“, erklärt Muhr. Gerade die Leistungen der Partnerakademie AKA LASK Juniors OÖ in der jüngeren Vergangenheit stimmen ihn positiv. „Viele Spieler konnten in den ÖFB-Jugendligen zuletzt aufzeigen und mit einem eigenen Amateurteam können wir jungen Spielern beim LASK eine echtes Sprungbrett bieten.“ Dazu kommt, dass gemäß der „Homegrown Player Rule“ der UEFA mindestens acht Spieler im 25-Mann-Kader eines Europacupstarters stehen müssen, die in der eigenen Liga ausgebildet wurden. Vier dieser acht Akteure müssen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren zumindest drei Saisonen beim Klub unter Vertrag gestanden haben. „Auch diese UEFA-Regel ist mit einem Amateurteam leichter zu erfüllen als mit einem Kooperationsverein”, so Muhr. Ziel der neuen Amateure ist übrigens die 2. Liga.

 

90minuten.at-exklusiv