So steht der ÖFB zu Protesten gegen Menschenrechtsverletzungen in Katar

Deutschland, Norwegen, Niederlande, Dänemark - diese Nationalteams protestierten jüngst gegen Menschenrechtsverletzungen im WM 2022-Gastgeberland Katar. Der ÖFB hält die Proteste für legitim, einen allfälligen Boykott lehnt man aber ab.

Der niederländische Nationaltrainer Frank de Boer begrüßt, dass sich mehr Länder an Protestaktionen beteiligen. "Wir haben deutlich gemacht, was wir von den Menschenrechtsverletzungen in Katar halten. Es ist schön zu sehen, dass Dänemark uns folgt. Wir hoffen, dass andere Länder schnell nachziehen. Wir wollen eine Gruppe von Ländern schaffen, mit denen wir etwas ändern können. Je mehr Nationalmannschaften beitreten, desto größer ist die Wirkung." ÖFB-Präsident Leo Windtner hält die Proteste für legitim. Einen möglichen Boykott, der da und dort gefordert wird, lehnt man aber ab.

"Der ÖFB verurteilt jegliche Art von Menschenrechtsverletzungen auf das Schärfste", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme, "Wir sind davon überzeugt, dass eine WM vor Ort nachhaltiger wirkt und mehr Verbesserungen für die Bevölkerung und Arbeitskräfte bringt, als von dort wegzugehen, wo man hinschauen sollte." Gemäß Recherchen des britischen Mediiums 'Guardian' sollen bei der Errichtung der Sportstätten für die WM 2022 bis zu 6.500 Menschen zu Tode gekommen sein. Katars Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe. Auch Menschenrechtler räumen Fortschritte ein.

 

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