
Studie: Kopfbälle könnten Risiko für Demenz erhöhen
Eine am Montag veröffentlichte Studie aus Glasgow nährt den Verdacht, dass Kopfbälle im Fußball zu einem erhöhten Risiko für Demenz führen.
Schon seit einiger Zeit ist Kopfballtraining bei Kindern auf den britischen Inseln verboten, das kann zu Gehirnerschütterungs-ähnlichen Zuständen führen, so Forscher. Dass Kopfballspielen während der Karriere nicht ungefährlich ist, wurde lange vermutet, eine Untersuchung aus Glasgow findet nun den Beweis, dass Fußballprofis nach der Karriere ein erhöhtes Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Untersucht wurden 8.000 schottische Fußballer, die zwischen den 1930ern und 1990ern aktiv waren. Vor allem Verteidiger hätten ein höheres Risiko zu erkranken, im Vergleich mit anderen Feldspielern.
Erhöhtes Risiko durch Kopfbälle
Durchschnittlich erkranken laut World Alzheimer Report im Laufe eines Jahres rund zwei Prozent der über-65-Jährigen in Europa an einer Demenz. Menschen zwischen 65 und 69 haben dabei ein geringeres Risiko (0,53 Prozent), je älter, desto höher das Risiko, bei über-90-Jährigen liegt der Wert bei zwölf Prozent. Abwehrspieler haben laut der Untersuchung aus Glasgow, die jüngst veröffentlicht wurde, ein fünfmal höheres Risiko, von Demenz oder anderen neurodegenerativen Erkrankungen betroffen zu sein. Bei Feldspielern liegt das Risiko noch immer viermal höher als im Durchschnitt. Der Vollständigkeit halber: Torleute haben ein "normales" Risiko. Die Untersuchung zog auch in Betracht, wann die Spieler aktiv waren. Hierbei gibt es keinen Zusammenhang, ob das in den 50ern oder 80ern gewesen wäre. Entscheidend sei viel mehr die Karrierelänge.
Studienleiter und Neuropathologe Dr. William Stewart erklärt dazu: "Das wiederholte Köpfen eines Fußballs könnte zu einem erhöhten Risiko einer Demenz führen. Anders als sonst wissen wir in diesem Fall, was der Risikofaktor ist. Es ist komplett vermeidbar, wir könnten derartige Folgen verhindern." Heute eingeführte Effekte - etwa ein Verbot von Kopfbällen oder Helme - würden erst in 30, 40 Jahren Konsequenzen nach sich ziehen. Die FA hat wie eingangs erwähnt Kopfbälle im Kinder- und Jugendbereich quasi verboten, im Profibereich ist das Training von Kopfbällen stark eingeschränkt.