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Ein letztes Mal Rückendeckung für Leo Windtner

Markus Kraetschmer widerspricht Medienberichten, wonach die Ablöse von Willi Ruttensteiner bereits fixiert sei. Das wird in der Sache vermutlich wenig ändern. Vielmehr ist es ein letzter Versuch, den Rücken von ÖFB-Präsident Leo Windtner zu stärken. Von Michael Fiala

Wohl kaum hat eine Präsidiumssitzung des ÖFB im Vorfeld mehr Aufmerksamkeit bekommen als jene, die wenige Stunden nach dem WM-Qualifikations-Match gegen Serbien am Samstag-Vormittag stattfinden wird. Die öffentliche Demontage von ÖFB-Präsident Leo Windtner hat so in den vergangenen Tagen ihren Höhepunkt erreicht. 

 

Letzter, unrühmlicher Höhepunkt: Es sickerte aus ÖFB-Kreisen durch, dass der Abschied von Willi Ruttensteiner bereits beschlossene Sache sei und mit Peter Schöttel ein Nachfolger bereits feststehe. Dem widerspricht aber jetzt Austria-Vorstand Markus Kraetschmer, der in seiner Funktion als Bundesliga-Vizepräsident auch im ÖFB-Präsidium sitzt im Interview mit laola1.at: "Eine absolute Ente! Wir haben in Gmunden einen Prozess gestartet, den wir nach bestem Wissen und Gewissen abarbeiten." Ein fixes Aus halte Kraetschmer für "absoluten Quatsch". Es spricht für die Professionalität von Kraetschmer, diese Sätze rund 36 Stunden vor dieser Sitzung zu wählen - davon sollten sich einige Landespräsidenten nicht nur eine Scheibe abschneiden, sondern am besten gleich gleich einen ganzes Stück.

 

Rückendeckung für Windtner

Kraetschmer gilt aktuell noch als einer der wenigen Widntner-Vertrauten. Möglicherweise sind seine Aussagen auch als Rückendeckung für den aktuell angeschlagenen ÖFB-Präsidenten zu verstehen. Es ist anzunehmen, dass Kraetschmer in die ominöse Landespräsidenten-Gruppe, die die Ablöse von Ruttensteiner forciert, nicht eingeweiht ist. 

 

Kraetschmer erklärt im laola1.at-Interview auch, was es mit der "professionellen Task-Force" auf sich hat, die Leo Windtner erwähnt hat. Ist dies eine Gruppierung außerhalb des ÖFB? "Nein, es gibt keine Gruppierung außerhalb des Präsidiums, sondern es gibt eine Task Force, die vom Präsidium nominiert wurde. Diese führt Gespräche mit Willi Ruttensteiner, aber eben auch mit anderen Kandidaten. Die Task Force wird am Samstag dem Präsidium berichten und einen Vorschlag machen. Über diesen gilt es dann abzustimmen. Bis dahin gibt es keine Entscheidung", so Kraetschmer.

 

Fazit: Kreatschmer hat Recht, wenn er meint, dass die Ablöse von Ruttensteiner noch nicht beschlossen wurde - zumindes offiziell. Denn das ändert wenig daran, dass es offensichtlich eine von persönlichen Eitelkeiten getriebene Gruppe um einige Landespräsidenten gibt, die diese Ablöse am Samstag beschließen können - und vermutlich auch werden.

 

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