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Viktoria Schnaderbeck: "Traurig, stolz - wir haben großartig gekämpft"

Der Sensationslauf des Frauen-Nationalteams bei der UEFA Women's EURO in den Niederlanden endet in Breda. Die ÖFB-Auswahl verliert das Halbfinale gegen Dänemark nach heroischem Kampf mit 0:3 (0:0, 0:0) im Elfmeterschießen. (Text: Presseinfo ÖFB)

Das gesamte Team wird heute Freitag nach der Rückkehr um 19.00 Uhr auf einer Bühne auf dem Wiener Rathausplatz feierlich empfangen.

 

Dänemark – Österreich 3:0 (0:0) n.E.
Rat Verlegh Stadion, Breda, Schiedsrichter: Kateryna Monzul
Österreich spielte mit:
Zinsberger; Schiechtl, Wenninger, Kirchberger, Aschauer; Schnaderbeck, Zadrazil, Puntigam (91. Pinther), Feiersinger; Billa (39. Prohaska), Burger

 

Das Spiel

In einer flotten Anfangsphase starteten die Österreicherinnen mit viel Schwung und hatten in der 13. Minute die Führung auf dem Fuß. Nach einem Handspiel von Maja Kildemoes gab es folgerichtig Elfmeter. Sarah Puntigam, die im Viertelfinale gegen Spanien den entscheidenden Penalty verwandelte, übernahm die Verantwortung, konnte die große Chance auf den Führungstreffer jedoch nicht nutzen. Auf der Gegenseite hatte Österreich Glück, dass Sanne Troelsgaard (21.) bei einem Schuss von der rechten Seite nur die Latte traf. In der 39. Spielminute musste die ÖFB-Auswahl erneut einen Rückschlag hinnehmen. Während gegen Spanien bereits Lisa Makas mit einem Kreuzbandriss ausgewechselt werden musste, traf es diesmal Nicole Billa. Die Stürmerin wurde bei einem Zweikampf unglücklich am Fuß getroffen und konnte nicht weiterspielen. Sie hat ein Knochenmarksödem an der Fußwurzel erlitten Für sie kam Nadine Prohaska in die Partie. 

Nach dem Seitenwechsel verzeichneten die Skandinavierinnen die erste Großchance. Nach einem Kopfball von Simone Sörensen (52.) bewies Manuela Zinsberger mit einem großartigen Reflex einmal mehr ihre Klasse und bewahrte Österreich so vor einem Rückstand. In der 61. Minute stand die österreichische Torfrau erneut im Mittelpunkt. Die Legionärin vom FC Bayern München machte mit einer Glanzparade nach einem Schuss von Stine Larsen die nächste große Möglichkeit der Däninnen zunichte. Die Österreicherinnen hielten den Kampf um den Einzug ins Endspiel offen und kamen nach einem Eckball zu ihrer ersten guten Gelegenheit in der zweiten Halbzeit, der Kopfball von Nadine Burger verfehlte das Ziel nur knapp und landete auf dem Tornetz der Däninnen. In der Schlussphase der regulären Spielzeit kamen die Skandinavierinnen durch Standardsituationen zu gefährlichen Aktionen, doch die heimische Abwehr hielt dem Druck stand.

"Es ist sehr bitter, wenn man so knapp vor dem Finale ausscheidet. Wir können dennoch sehr stolz sein. Das Resultat bleibt sensationell." - Dominik Thalhammer

Nachspielzeit und Verlängerung

In der Verlängerung ging der offene Schlagabtausch in die nächste Runde. Beide Teams kamen immer wieder gefährlich vors Tor. Kurz vor dem Schlusspfiff hieß es noch einmal tief durchatmen, als Pernille Harder einen Kopfball knapp neben das Tor setzte.   

Nach 120 torlosen Minuten musste das Spiel im Elfmeterschießen entschieden werden. In diesem hatten die Skandinavierinnen das bessere Ende für sich. Während Nadia Nadim und Harder die ersten beiden Elfmeter verwandelten, vergaben Laura Feiersinger und Prohaska vom Punkt. Nachdem Zinsberger einem Penalty von Sofie Pedersen entschärfen konnte, keimte bei den ÖFB-Frauen kurz Hoffnung auf. Nach einem weiteren vergebenen Elfmeter von Verena Aschauer und dem Siegtreffer von Simone Sörensen war das Schicksal der Österreicherinnen besiegelt.

Österreich bleibt dennoch die Sensationsmannschaft des Turniers. Als großer Außenseiter ins Turnier gestartet, beenden die österreichischen Fußballdamen die Euro auf dem dritten Platz.

 

Die Stimmen

Dominik Thalhammer: "Es ist sehr bitter, wenn man so knapp vor dem Finale ausscheidet. Heute waren wir bei den Elfmetern nicht sicher. Es ist schwer zu sagen woran es lag. Wir können dennoch sehr stolz sein. Das Resultat bleibt sensationell, aber heute tut es natürlich schon weh. Wir werden morgen beginnen das aufzuarbeiten."

Viktoria Schnaderbeck: "Es ist natürlich schon traurig, wenn man so ausscheidet. Wir haben großartig gekämpft. Beim Fußball entscheiden Kleinigkeiten. Wir müssen das jetzt verarbeiten. Mit ein bisschen Abstand werden wir auf eine tolle Zeit zurückblicken. Ich bin sehr stolz auf die Mädls. Wir haben alles gegeben."

 

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