"Mittlerweile sind fast drei Jahre vergangen, seit diese Grundsätze stimmungsvoll im Grazer Orpheum präsentiert worden sind. Es zeigt sich leider, dass sehr vieles davon noch nicht ausreichend mit Leben und Substanz gefüllt ist und es sich immer noch um Überschriften handelt."
Vor allem dann, wenn man sich diesen Anspruch sogar selbst ins Leitbild schreibt. „Wir gehen ins Stadion“ heißt es dort. Die Unterstützung des SK Sturm soll vor Ort stattfinden. „Egal ob dies durch Gesänge, Choreographien oder rein durch unsere Anwesenheit geschieht“, steht da weiter. Die ersten beiden Punkte erfüllt die organisierte Fanszene Woche für Woche zu 100 Prozent. An der Anwesenheit der breiten Masse, um die Hütte voll zu kriegen, scheitert man aber regelmäßig.
Sportlicher Erfolg deckt Probleme zu
Sturm schafft es nicht, die selbst festgeschriebenen Ansprüche über die Fankurve hinaus zu vermitteln. Die Mobilisierung der ohne Zweifel sehr großen Anhängerschaft und sie regelmäßiger ins Stadion zu bringen, gelingt nicht ausreichend. Die Punkte zu Identität, dem Stadion, der Tradition und was sonst noch im Leitbild aufgeschrieben steht, sind schön und wichtig. Mittlerweile sind fast drei Jahre vergangen, seit diese Grundsätze stimmungsvoll im Grazer Orpheum präsentiert worden sind. Es zeigt sich leider, dass sehr vieles davon noch nicht ausreichend mit Leben und Substanz gefüllt ist und es sich immer noch um Überschriften handelt.
Der neue erfolgreiche sportliche Weg deckt aktuell vieles zu, aber diese Frage schwelt ein wenig subkutan dahin. Der organisierten Fanszene ist die Trägheit der Vereinsführung in vielen dieser Identitäts- und Kommunikationsfragen ein Dorn im Auge. Es wird Zeit diese Diskussion vor den Vorhang zu holen und sie gleichwertig mit den Fragen zum Sportlichen zu diskutieren. Sturm muss sich positionieren und das auch offensiv kommunizieren. Stadion, Identität, Mitglieder – zu all diesen Themen und darüber hinaus gilt es klar und deutlich festzuhalten, was die Ziele sind und wie man sie erreichen möchte. Und zwar so, dass es alle mitbekommen und nicht nur Vereinsinsider. Der Weg, den Andreas Schicker und Co sportlich beim SK Sturm eingeschlagen haben, würde es sich verdienen, wenn diese anderen Fragen dabei Schritt halten könnten.