"Sie sind wenig attraktive Gegner, bringen keine Zuschauer und sind sportlich teils voll mit Profis."
Das Ziel der Salzburger Austria ist, zurück in den Profifußball zu streben. Der Sprung zwischen Regionalliga und 2. Liga sei durchaus groß, für ambitionierte und finanziell gut aufgestellte Drittligisten aber machbar. Ein weiterer erklärter Vorsatz ist der Ausbau der Infrastruktur. Der Klub hat der Stadt Salzburg eigenen Angaben zufolge ein Konzept für ein neues Stadion samt integrierter Wohnungen sowie der steuergeldfreien Finanzierung präsentiert. Das Stadion wäre der Stadt kostenlos für diverse andere Veranstaltungen zur Verfügung gestellt worden.
Streit mit der Stadt
Wie Rettenbacher erklärt, wurden die Pläne vonseiten des Bürgermeisters „ohne eingehende Prüfung kategorisch ausgeschlossen“. Dessen Büro weist die Vorwürfe auf 90minuten.at-Anfrage aber vehement zurück. Demnach ging es dabei lediglich um die Projektidee eines Investors, der weder im Sinne der Betroffenen, noch des Sports gehandelt haben soll.
Abseits der Stadionthematik müssen sich die Violetten aber auch mit sportlichen Agenden auseinandersetzen. Der Aufstieg ins Playoff wurde knapp verpasst, ab der kommenden Saison wird die Regionalliga West wieder im gewohnten Modus ausgetragen. Gut möglich, dass die Austria sich dann wieder mit Zweitteams von Bundesliga-Klubs messen muss.
Ungeliebte Zweitvertretungen
In der Regionalliga Mitte tummeln sich gleich drei dieser Mannschaften (WAC, Ried und LASK). Für die anderen Vereine durchaus ein Problem, wie Marko Wieser, Präsident des SAK Klagenfurt/Celovec verrät. Der 1970 gegründete Verein spielt heuer drittklassig und gilt als Identifikationspunkt der Kärntner Slowenen. Den Amateurteams der Profiklubs als Konkurrenz steht der Obmann kritisch gegenüber.
„Sie sind wenig attraktive Gegner, bringen keine Zuschauer und sind sportlich teils voll mit Profis“, erklärt Wieser. „Solange die Anzahl nicht Überhand nimmt, geht es irgendwie, wir sollten dieses Minus aber vom ÖFB finanziell abgegolten bekommen“, fordert er. Auch bei der Salzburger Austria würde man eine geschlossene Liga der Zweierteams – ähnlich dem früheren U21-Bewerb – begrüßen.
Dies scheint aus heutiger Sicht sehr unrealistisch. Wahrscheinlicher wäre da eine Rückkehr des violetten Traditionsklubs in den Profifußball. Ob dies kurz- mittel- oder langfristig möglich ist, kann auch der Verein selbst nicht beantworten. Ein Salzburger Derby in der Bundesliga wäre jedenfalls äußerst spannend.